Treffpunkt FuldaAcker

Riechen, Fühlen, Verstehen: Freiluft-Klassenzimmer lädt zum Lernen ein

Umweltministerin Priska Hinz besuchte das LGS-Gelände am Mittwoch.
Fotos: LGS Fulda

17.05.2023 / FULDA - Erstmals ist mit dem FuldaAcker das Thema nachhaltige Landwirtschaft auf einer Landesgartenschau präsent. Auf der zehn Hektar großen Fläche wird Umweltbildung durch Mitmachen und spielerisches Lernen gefördert, zum Beispiel beim Weltacker, einem begehbaren Bodenprofil, beim Landfrauen-Garten oder bei Maschinenvorführungen. 



Besucherinnen und Besucher werden so für landwirtschaftliche Themen sensibilisiert. Landwirtschafts- und Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/ Die Grünen) besuchte gemeinsam mit Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) und dem Ersten Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld Stefan Schneider den FuldaAcker und kam dort mit 40 Schülerinnen und Schülern der 6. Jahrgangsstufe der Biebertalschule Hofbieber im "Grünen Klassenzimmer" ins Gespräch.

"Auf dem FuldaAcker wird der Zusammenhang von Landwirtschaft und nachhaltiger Entwicklung erlebbar. Vielen Dank an die Stadt, die Ökomodellregion Landkreis Fulda und den Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld für dieses herausragende Engagement", so Landwirtschaftsministerin Hinz. Das Land hat sich an der Umsetzung des FuldaAckers mit Mitteln der ländlichen Regionalentwicklung in Höhe von 70.000 Euro beteiligt. Auf dem FuldaAcker werden zahlreiche Maßnahmen einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft aufgegriffen und für Gäste aller Altersgruppen erlebnisorientiert und informativ dargestellt.

Riechen, Fühlen, Verstehen – Freiluftunterricht vermittelt Wissen anders

Dass Natur und Umweltbildung ein zentrales Anliegen der Landesgartenschau ist, zeigt sich in 80 Workshop-Angeboten und nahezu 450 Terminen, die im Rahmen der Aktion "Grünes Klassenzimmer" zum Lernen, Unterhalten und Mitmachen einladen. "Ich danke allen Institutionen, die während des Ausstellungszeitraums mit vielfältigen Angeboten dazu beitragen, das Bewusstsein für eine nachhaltige Entwicklung zu schärfen", so Bürgermeister Wehner.

"Erstmals gibt es im Rahmen einer Landesgartenschau Gelegenheit, die Erzeugung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren zu zeigen", verkündete Kreisbauernverbandsvorsitzender Schneider stolz. Auf dem FuldaAcker werden nachhaltige Produktionstechniken gezeigt, die dazu beitragen, natürliche Ressourcen zu schonen oder Naturschutzmaßnahmen, die Biodiversität fördern. Dass neben Getreide und Kartoffeln vielfältige Pflanzensorten die Fruchtfolge im Anbau bestimmen und das bioregionale Lebensmittelangebot bereichern, ist häufig nicht bekannt. Als Beispiele sind Eiweißpflanzen wie Erbsen und Linsen oder Ölfrüchte wie Sonnenblume und Raps angebaut. Der Weltacker verdeutlicht, wie begrenzt natürliche Ressourcen sind und dass 2.000 Quadratmeter reichen müssen, um einen Menschen mit Obst, Gemüse, Getreide und Öl zu versorgen.

Hessen ist beim Ökolandbau im bundesweiten Vergleich an der Spitze der großen Flächenländer

Das Projekt greift damit viele Facetten auf, die Gegenstand der hessischen Agrarpolitik sind und in vielen Förder- und Beratungsstrategien umgesetzt werden. "Der Schutz von Klima, Biodiversität, Gewässern und Böden zählt zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Darum arbeiten wir daran, die hessische Landwirtschaft noch nachhaltiger zu machen und für die Zukunft zu rüsten", betonte Hinz.

Aktuell werden bereits 16,6 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Hessen ökologisch bewirtschaftet. Der Ökoflächenanteil ist regional sehr unterschiedlich. Beispielsweise beträgt die Flächenquote in der grünlandbetonten Rhön bereits 21 Prozent. "Wir fördern eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft mit dem Ökoaktionsplan", betonte Hinz. Hierfür stehen in den Jahren 2020 bis 2025 32 Millionen Euro Landesmittel bereit. Eine besonders wichtige Rolle kommt hierbei den 13 Ökomodell-Regionen zu. (pm) +++

X