Weltweiter Aktionstag
Kennen Sie Ihren Blutdruck? Die Gefahr liegt oft im Verborgenen
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21.05.2023 / BAD KISSINGEN - Zum "Weltweiten Aktionstag gegen Bluthochdruck" am 17. Mai gibt der Chefarzt der Kardiologie des Helios St. Elisabeth-Krankenhauses Bad Kissingen wichtige Tipps zur Volkskrankheit Bluthochdruck. Mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung hat einen zu hohen Blutdruck, jedoch nur die Hälfte davon ist gut eingestellt.
Mit fatalen Folgen: Etwa 50 Prozent aller Herzinfarkte und Schlaganfälle ließe sich durch eine frühzeitige Behandlung der sogenannten Hypertonie verhindern. Symptome können Kopfschmerzen, Schwindel und die bewusste Wahrnehmung des eigenen Herzschlags sein. "Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollte der Blutdruck regelmäßig, zum Beispiel beim Hausarzt kontrolliert und bei erhöhten Werten unter ärztlicher Kontrolle behandelt werden", erklärt Dr. Oliver Zagorski, Chefarzt der Kardiologie im Helios St. Elisabeth-Krankenhaus Bad Kissingen.
Entstehung und Brandbeschleuniger
Bei der Entstehung der Hypertonie kommt den Nieren eine besondere Bedeutung zu – nicht selten sind sie Täter und Opfer zugleich, weshalb auch der Nephrologe (Nierenarzt) ein wichtiger Ansprechpartner ist. Nicht nur wird in den Nebennieren das Stresshormon Adrenalin produziert. Die Niere steuert über verschiedene Hormone auch den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Körper sowie die Verengung und Erweiterung von Blutgefäßen. Durch eine Drüsenfunktionsstörung oder eine Nierenerkrankung kann deshalb auch bei jüngeren, fitten Patienten ein Bluthochdruck entstehen. Bei Frauen kann auch die Einnahme von Hormonen unter Umständen der Übeltäter sein, da sie eine ähnliche Wirkung entfalten können.
Neben dem erhöhten Schlaganfallrisiko können Mikroinfarkte im Gehirn auch die Entstehung einer Demenz begünstigen. Eine nicht seltene Folge ist bei Männern auch Impotenz. "Die regelmäßige Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten und die langfristige Veränderung des Lebensstils sind von entscheidender Bedeutung, um die genannten Organschäden zu verhindern. Mehr Bewegung, Gewichtsreduktion, eine salzarme Ernährung sowie die Einschränkung des Alkoholkonsums und der Verzicht auf Nikotin wirken sich positiv aus und die Medikation lässt sich in vielen Fällen deutlich reduzieren", sagt Dr. Zagorski. (pm) +++
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