Verlieren verboten

Abstiegskampf in der Hessenliga: Neuhofs Woche der Wahrheit

Alexander Bär (m.) hat die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben
Archivfotos: ON/Carina Jirsch

17.05.2023 / NEUHOF - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. An diese Weisheit klammert sich aktuell auch der SV Neuhof. Vor dem Vorletzten der Hessenliga liegt eine Woche der Wahrheit. Am Donnerstag kommt der KSV Baunatal in die Kaligemeinde (15 Uhr), am Sonntag dann die U21 von Eintracht Frankfurt (15 Uhr). Es müssen unbedingt Siege her - und das gegen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel. Doch genau das macht Trainer Alexander Bär Hoffnung.


"Wir tun uns gegen Mannschaften, die oben in der Tabelle stehen, leichter als gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller", sagt Bär. Wer auf die Ergebnisse blickt, findet durchaus Argumente für diese These. Der SV Neuhof holte in der Hinrunde unter anderem einen Punkt bei Eintracht Frankfurt, gewann gegen Türk Gücü Friedberg und zeigte trotz knapper 1:2-Niederlage gegen den FC Gießen eine starke Leistung. Auf der anderen Seite stehen bittere Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Adler Weidenhausen (2:4) und TuS Dietkirchen (0:3). 

Auch deshalb hat man beim SV Neuhof die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. Fünf Punkte beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer bei noch drei ausstehenden Spielen. "Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich nicht an meine Mannschaft glauben würde. Die Situation ist für uns nichts Neues. Wir spielen eine gute Rückrunde, das macht mir Mut", so Bär.

"Totgesagte leben länger"

Mit Platz sechs in der Rückrunde hat man sich die Chance auf den Klassenerhalt überhaupt erst erarbeitet. Und die Ausgangslage könnte noch deutlich besser sein, wenn der SVN die zuvor schon angesprochenen Spiele gegen Weidenhausen und Dietkirchen nicht in den Sand gesetzt hätte. "Ein Spiel davon musst du gewinnen", ärgert sich auch Bär im Nachhinein. Doch wie schon beim 1:1 am vergangenen Wochenende bei Bayern Alzenau konnte man sich aufgrund einer Mischung aus mangelnder Qualität in den entscheidenden Situationen und fehlendem Spielglück auch gegen die zwei direkten Konkurrenten nicht belohnen. 

Jetzt steht seine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand. Zwei Niederlagen in dieser Woche würden den Gang in die Verbandsliga besiegeln. Damit will sich Bär aber noch nicht auseinandersetzen: "Mein Fokus liegt erstmal nur auf Baunatal. Wir wollen gewinnen und den Druck auf die anderen aufrechterhalten, dann kann noch alles passieren." Und kämpferisch fügt er an: "Wir sind aktuell die Totgesagten, aber die leben ja bekanntlich länger." In Neuhof ist der Glaube an den Klassenerhalt nach wie vor groß. (fh)+++



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