Coronapandemie
Die Weltgesundheitsorganisation beendet internationalen Gesundheitsnotstand
Symbolbild: O|N / Hendrik Urbin
07.05.2023 / REGION -
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den internationalen Gesundheitsnotstand durch die Coronapandemie für beendet erklärt. Damit folgt der alle drei Monate tagende Ausschuss der Gesundheitsorganisation der Empfehlung eines unabhängigen Expertengremiums.
Covid-19 wurde erstmalig Ende 2019 in China beobachtet und schließlich Ende Januar 2020 von der weltweit agierenden Sonderorganisation der Vereinten Nationen zur gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite erklärt.
Die Länder sind nun selbst für das Fortführen oder Beenden eventueller Sicherheitsvorkehrung verantwortlich. In Deutschland sind bereits im April letzte Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 ausgelaufen. Die WHO und das Robert-Koch-Institut als ihr untergeordnetes Gremium aus Deutschland schätzen die Gefahr durch Covid-19 aufgrund von Impfung und guter Immunität der Bevölkerung als kalkulierbar ein. Im vergangenen Jahr war die Anzahl schwerer Infektionsfälle und die Zahl der Toten immer weiter gesunken. "Das bedeutet jedoch nicht, dass COVID-19 als globale Gesundheitsbedrohung vorbei ist," sagte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Eher sei die Krankheit nun ein weltweit andauerndes Gesundheitsproblem.
WHO korrigiert die Zahl der Pandemietoten nach oben
Außerdem korrigierte die WHO am Freitag in Genf die offiziellen Todeszahlen durch die Pandemie deutlich nach oben. Man geht davon aus, dass Covid-19 bis zu 20 Millionen Opfer weltweit gefordert hat. Zuvor hatte man die Todeszahlen auf ca. 6,9 Millionen Menschen geschätzt. Auch gehe man davon aus, dass es eine erheblich höhere Dunkelziffer an Todesopfern gibt.
Seit geraumer Zeit wird von der WHO auch darauf hingewiesen, dass Länder weiterhin mehr auf Covid-19 testen sollen, um wieder einen realistischen Einblick in das aktuelle Infektionsgeschehens zu bekommen. Aktuell könne man den Infektionszahlen nicht trauen, da kaum noch getestet werde. Zudem hebt man den Stellenwert von genetischer Sequenzierung der Proben hervor, um potenziell neue und gefährlichere Varianten frühzeitig entdecken zu können. (ab) +++
O|N-Arzt Adrian Böhm\r\n
Foto: O|N