Delegation aus Curacao kommt

Inklusiver Bewegungspark im Kurpark Herbstein eingeweiht

Die Einweihung des inklusiven Bewegungsparks war ein voller Erfolg.
Fotos: Dieter Graulich

07.05.2023 / HERBSTEIN - Der erste inklusive Bewegungspark des Vogelsbergkreises wurde am Freitagmorgen im Kurpark Herbstein eröffnet. Zur Entstehungsgeschichte war von Landrat Manfred Görig und dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak zu hören, dass in diesem Jahr vom 17. bis 25. Juni mehr als 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger und Mehrfachbehinderung in 26 Sportarten Wettkämpfe austragen und ihre Sieger ermitteln.



Im Vorfeld findet das Host Town Projekt statt, das mit seinem Programm einen großen Schritt in Richtung Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention geht und damit einen starken Impuls für eine Bewusstseinsbildung einer inklusiven Gesellschaft sendet. Von dem Host Town soll ein Aufbruch für mehr Teilhabe und Anerkennung von Menschen mit Behinderung ausgehen. Bei dem Projekt sind Delegationen aus der ganzen Welt auf 200 Gastgeberkommunen im Bundesgebiet verteilt. Beworben hatte sich auch der Vogelsbergkreis und Ende Januar kam die Nachricht, dass im Juni eine 20-köpfige Delegation aus Curacao, einer niederländischen Karibikinsel, in den Vogelsberg kommt und im Vogelsbergdorf der Kolping-Familie in Herbstein wohnen wird.

Schon kurz nach dieser positiven Entscheidung wurde die Idee geboren, einen inklusiven Bewegungspark zu installieren. Menschen mit und ohne Behinderung sollen Gelegenheit habe, ganz spontan, frei zugänglich und gut erreichbar, etwas für ihre Fitness und somit für ihre Gesundheit tun zu können. Von Anfang an eingebunden wurde der Sportkreis Vogelsberg, der die Idee unterstützt und aktiv begleitet. Der Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises Dominic Günther und der kommunale Behindertenbeauftragte Hans-Jürgen Röhr organisierten die Umsetzung federführend in der Verwaltung, denn es galt den Kostenrahmen abzustecken, geeignete Geräte zu finden und Förderanträge zu stellen.

Auch die Frage des Standortes war zu klären. Nach Gesprächen mit der Stadt- und Kurverwaltung Herbstein war der Standort schnell gefunden. Das ausgewählte Gelände sammelte Pluspunkte durch die gute Erreichbarkeit, die Nähe des Thermalbades und die attraktive Lage im Kurpark. Nicht zuletzt habe Kompass Leben Einrichtungen vor Ort, sodass die dort Wohnenden und Arbeitenden die Gelegenheit haben, die Geräte zu nutzen.

Die Umsetzung des Projektes sei, neben dem Engagement der Stadt Herbstein, die den Einbau der Geräte übernahm, aber erst durch die Förderung des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport in Höhe von 10.000 Euro möglich gewesen. Die Gesamtinvestition bezifferte Landrat Görig mit 13.732,60 Euro. 

Viel Positives über den inklusiven Bewegungspark gab es auch von Bürgermeister Bernhard Ziegler der in diesem Zusammenhang auch auf den derzeit laufenden Ausbau der Rad- und Fußwege im Kurpark für Menschen mit und ohne Handicaps hinwies. Nach den offiziellen Reden gab es eine Praxiserläuterung der Geräte durch den Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises Dominic Günther. Zahlreiche Gäste nutzten dann auch die Gelegenheit und probierten verschiedene Geräte aus.

Im Anschluss gab es auf der Terrasse der VulkanTherme einen kleinen Imbiss. Zeitgleich war an diesem Tag auch der "Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" der unter dem Motto "Zukunft barrierefrei gestalten" stand. Dazu wurde durch die Gemeinschaft Altenschlirf, die Einrichtung "Leben am Weinberg", Kompass Leben und dem Arbeitskreis "Barrierefreies Rathaus" der Stadt Herbstein an diesem Tag auf falsch geparkten Autos auf Gehwegen aufmerksam gemacht.

Gefahren wie zum Beispiel auf die Fahrbahn auszuweichen sollen vermieden werden und so entstehende und selbst geschaffene Barrieren abgebaut werden. Jeder sei selbst gefragt, so zu parken, dass Gehwege auch mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen in voller Breite genutzt werden können. Als Ansprechpersonen stehen hier beim Vogelsbergkreis Kreisbeigeordneter Kurt Wiegel und der Behindertenbeauftragte Hans-Jürgen Röhr zur Verfügung. (gr)+++

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