Hochbetagte Menschen im Fokus

Palliative Geriatrie: Internationale Fachgesellschaft zu Gast im Klinikum

Frühjahrsakademie der internationalen Fachgesellschaft Palliative Geriatrie zu Gast am Klinikum Fulda
Fotos: privat

03.05.2023 / FULDA - Einmal im Jahr treffen sich Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, um die Kernthemen der palliativen Geriatrie zu erörtern und ein Grundsatzpapier zu erarbeiten. In diesem Jahr wurde die Akademie nicht wie sonst in einer der europäischen Hauptstädte ausgerichtet, sondern - auf Einladung von Dr. med. Sebastian Schiel, dem Direktor des Zentrums für Palliativmedizin des Klinikums – in Fulda.



Ziel der Frühjahrsakademie der internationalen Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG) ist es, in diesen Ländern mit ihren unterschiedlichen Versorgungssettings, die palliative Geriatrie nachhaltig umzusetzen. Die Anzahl der Erkrankungen, an denen Menschen leiden, nimmt mit dem Alter zu. Hochbetagte Menschen sind multimorbid. Das übergeordnete Lebens- und Therapieziel muss daher immer mehrere Erkrankungen im Blick haben.  "Dass so viele Kolleginnen und Kollegen nach Fulda gekommen sind zeigt auch, wie wichtig es ist, dass wir bei der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten in der palliativen Geriatrie gemeinsam an einem Strang ziehen", so Dr. Schiel.

Intensiver Austausch

Zwei Tage wurde im intensiven Austausch an einem neuen Grundsatzpapier gearbeitet. Dabei stand das Lebens- und Therapieziel bei hochbetagten Menschen im Fokus der diesjährigen Arbeit. Besondere Aufmerksamkeit galt der Fragestellung, wie trotz verschiedener struktureller Hindernisse, das Ziel aller Bemühungen umfassend zu definieren ist. Dabei spielt eine möglichst frühzeitige und dynamische Lebens- und Therapiefindung eine wichtige Rolle, damit die Menschen bis zuletzt in ihrem gewohnten Umfeld unter Berücksichtigung ihrer individuellen Wünsche und Ziele leben können.

Die Ergebnisse der Tagung werden im Oktober im Rahmen der Folgetagung der FGPG präsentiert und veröffentlicht. Das Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum Fulda behandelt Patienten, deren Erkrankung selbst im Hinblick auf neuste Forschung und intensive Therapiemethoden nicht mehr heilbar sind und aus dieser Situation heraus individuelle Bedürfnisse haben. Für das speziell ausgebildete Team, bestehend aus Fachärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Psychoonkologen, Kunst-, Atem- und Musiktherapeuten sowie Seelsorgern und Hospitzhelfern, hat der Erhalt der Lebensqualität von unheilbar erkrankten Patienten sowie die Betreuung deren Angehöriger höchste Priorität. (pm) +++

Dr. med. Sebastian Schiel, Direktor des Zentrums für Palliativmedizin am Klinikum Fulda

X