Donnerstag Modenschau
Bis Samstag: Designermode im Konzeptkaufhaus "Karl"
Fotos: Marius Auth
04.05.2023 / FULDA -
Seit Ende März ist das alte Kaufhaus Kerber das neue Konzeptkaufhaus "Karl", nun hat die Betreibergesellschaft "hier & jetzt" aus Mainz bis Samstag Designermode im Erdgeschoss aufgefahren. Durch Kooperationen mit lokalen Einzelhändlern soll dadurch auch die Innenstadt belebt werden.
Ingo Müller-Dormann kommt aus Berlin, sieht aus wie Andi von den "Toten Hosen" und ist Geschäftsführer der FAEX GmbH. Die hat es sich zur Aufgabe gemacht, bei inhabergeführten Designateliers sowohl in Deutschland als auch im benachbarten Ausland vorstellig zu werden und vor allem nachhaltig produzierte, qualitativ hochwertige Stücke ins Programm ihrer Wander-Modenschau aufzunehmen. Auf 350 Quadratmetern im Erdgeschoss kommen so bis Samstagabend rund 2.000 Stücke von 35 Designateliers unter.
Dabei ist auch Modedesignerin Andrea Giebel aus Eiterfeld. Sie hat schon vor etlichen Jahren mit der Modeschneiderei angefangen, und zwar aus ganz pragmatischen Gründen, nämlich weil sie in der Schwangerschaft nichts Hübsches zum Anziehen fand und schließlich selbst zu Nadel und Faden griff: "Wer sonst auf Messen ausstellt, zahlt locker 8.000 Euro Standgebühr. Deswegen ist der FAEX Pop-up-Verkauf hier vor Ort gerade für kleine Designateliers eine gute Chance, ihre Stücke zu verkaufen und auf sich aufmerksam zu machen", erklärt Giebel.
Innenstadthandel wird einbezogen
200 dieser temporären Pop-up-Verkäufe hat Müller-Dormann in den letzten fünf Jahren in insgesamt 40 Städten Deutschlands durchgeführt - 10.000 Kleidungsstücke seien dabei bisher verkauft worden. Das Besondere: Der lokale Innenstadthandel soll mit einbezogen werden ins Konzept. FAEX-Mode kann in Geschäften ausgestellt werden und umgekehrt. Schon vor zwei Jahren wurde deswegen das City Marketing Fulda kontaktiert, das bei Mitgliedsbetrieben vorhorchte. "Die Händler fanden die Idee mehrheitlich gut. Das Konzeptkaufhaus bietet sich an - und wir können vor Ort für mehr Vielfalt sorgen", so Edi Leib vom City Marketing Fulda.Bis Samstagabend um 18 Uhr sind die Designerstücke ausgestellt, geöffnet ist jeweils von 11 Uhr. Zudem findet am Donnerstag um 16:30 Uhr eine Modenschau statt, bei der die Kollektionen präsentiert werden. Wenn die Innenstadthändler bei der Kooperation mitziehen, können langfristig auch größere Aktionen stattfinden. Müller-Dormann führt dafür die Erfahrungen aus Freiburg im Breisgau an: "Dort haben wir Fashion Days etabliert, bei denen insgesamt 120 Geschäfte mitgemacht haben - nur 20 Prozent davon aus dem Textilbereich. Die Stadt hat das vermarktet und die Aktion wurde sehr gut angenommen. Ich könnte mir hier in Fulda vor allem den Universitätsplatz für eine große Modenschau vorstellen", so Müller-Dormann. (mau) +++