Respekt... sieht anders aus

Schockierende Attacke auf Rettungswagen: Sanitäterin verletzt, Technik zerstört

Die Gewalt gegenüber Einsatzkräften macht immer wieder Schlagzeilen, am Wochenende ist es jetzt erneut zu solch einem schockierenden Angriff gekommen.
Symbolbild: O|N / Carina Jirsch

25.04.2023 / LANGENSELBOLD - Die Gewalt gegenüber Einsatzkräften macht immer wieder Schlagzeilen, am Wochenende ist es jetzt erneut zu solch einem schockierenden Angriff im Main-Kinzig-Kreis gekommen. "Bei der Behandlung des mutmaßlich bewusstlosen Patienten trat dieser plötzlich zunächst den Notarzt und schlug dann mehrfach auf eine Kollegin ein", schreibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Main-Kinzig dazu in einem Facebookpost.



Am Samstagnachmittag sei eine ihrer Rettungswagenbesatzungen gemeinsam mit dem Team eines Notarzteinsatzfahrzeugs des DRK Kreisverbandes Gelnhausen-Schlüchtern zu einem Notfall in einem Personenzug am Bahnhof in Langenselbold im Main-Kinzig-Kreis alarmiert worden. Dort habe sich dann schnell das Geschehen gewandelt, der Einsatz sei zum Alptraumszenario geworden.

Kurz nachdem er sich auf die Rettungskräfte gestürzt hatte, versuchte der Mann wohl zu entkommen.

Sanitäterin schloss sich im RTW ein, Angreifer zerschlägt Fenster

"Ein EKG-Gerät und eine Absaugpumpe stürzten bei seiner Flucht aus dem Doppelstockwagen die Treppe hinunter", berichtet das DRK. Nachdem er sich augenscheinlich von der Einsatzstelle entfernt hatte, begaben sich die Teams zum Bahnhofsvorplatz, um dort auf die angeforderte Polizei zu warten. "Kurz vor deren Eintreffen kehrte der Täter dann jedoch zurück, woraufhin die Kollegin sich in dem Patientenraum des Rettungswagens einschloss, während sich die anderen Kräfte ins Bahnhofsgebäude zurückzogen", so das DRK.

Der Täter habe daraufhin die Scheibe des Einsatzfahrzeugs zerschlagen, die Sanitäterin aber zum Glück nicht erreichen können und davon abgesehen, sie weiter zu drangsalieren. Kurz darauf habe er dann auch von der Polizei festgesetzt und festgenommen werden können. "Unsere Kollegin wurde später zur weiteren Untersuchung von einer zweiten RTW-Besatzung in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses aber anschließend wieder verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung", so das DRK. Der Notarzt habe seine Arbeit ungeachtet des Vorfalls weiter fortgesetzt. 

Der Rettungswagen sei jetzt bis auf Weiteres außer Betrieb und müsse in die Reparatur, EKG und Absaugpumpe zur Überprüfung eingeschickt werden. Da es sich bei dem Fahrzeug zudem um einen Telenotarztwagen gehandelt habe, stehe dieser Dienst ebenfalls bis dahin nicht zur Verfügung, so das DRK abschließend. (Moritz Bindewald) +++

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