Stadtparlament tagt nächste Woche
Hessentag zieht auch die Mehrkosten an und braucht mehr Geld aus der Kasse
Archivbilder: O|N/Carina Jirsch und Martin Engel
22.04.2023 / PFUNGSTADT - Den Planern vom Hessentag 2023 bereitet ein Loch in der Haushaltskasse "schlaflose Nächte", wie Bürgermeister Patrick Koch laut südhessischen Medien sagte. Wenige Wochen vor dem Beginn des Hessentages in Pfungstadt am 2. Juni brauchen die Organisatoren mehr Geld. Die Rede ist von einem Zuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Euro. Verweigert die Stadtpolitik den Zuschuss, dann drohe eine kurzfristige Absage des Festes.
"Nach Abschluss der Ausschreibungen der großen Dienstleistungsaufträge, insbesondere der Sicherheits-, Verkehrs- und Sanitätsdienste für den Hessentag wurde Mitte der 15. Kalenderwoche 2023 durch die ARGE mitgeteilt, dass die im Juni 2021 vorgestellte Kalkulation nicht haltbar ist und mit Mehraufwendungen gegenüber der ursprünglichen Planung in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro zu rechnen ist. Das heißt, die ursprüngliche Kalkulation durch Campo ging von rund 8,7 Millionen Euro Aufwendungen und die angepasste Kalkulation aufgrund der aktuellen Ausschreibungen geht von rund 10,6 Millionen Euro aus", steht dazu unter anderem in der Vorlage.
Verminderte Bereitschaft ehrenamtlicher Einsatzkräfte
Absage wohl keine Option
Sollten die Stadtverordneten am nächsten Mittwoch den Zuschuss ablehnen, dann drohen laut der Beschlussvorlage wohl weitaus höhere Kosten: "Schwerwiegende Nachteile ergäben sich durch die nicht Bereitstellung der überplanmäßigen Aufwendungen, dadurch, dass dann die Vorbereitungen des Hessentages, der aus heutiger Sicht in sechs Wochen stattfinden soll, eingestellt werden müssten, da Aufträge zurückgezogen bzw. nicht erteilt werden dürften, die für die weiteren Vorbereitungen zur Durchführung des Hessentages erforderlich sind. In diesem Fall müsste der Hessentag abgesagt werden. Diese Absage wäre nicht in "höherer Gewalt" bzw. in der Corona-Pandemie begründet, so dass alle bisher bereits erteilten Aufträge oder eingegangenen Verträge mit entsprechenden Ersatzansprüchen verbunden wären. Davon betroffen wären unter anderem der Konzessionsnehmer für die Veranstaltungen in der Arena und dem Festzelt mit insgesamt 12 Bezahlveranstaltungen."Grußbotschaft aus Bad Hersfeld
Die Stadt könne die zusätzlichen 1,9 Millionen Euro aus ihrem Stadtsäckel zahlen und muss dafür keinen Kredit aufnehmen. Von daher ist mit einer Zustimmung der Stadtpolitik zu rechnen. Übrigens: Am kommenden Montag geht eine Grußbotschaft von Bürgermeisterin Anke Hofmann aus Bad Hersfeld auf die Reise nach Pfungstadt - traditionell mit einer Pferdekutsche. Hofmann war im Jahr 2019 Hessentagsbeauftragte in Bad Hersfeld. Ein Scheck wird sicher nicht dabei sein, aber mutmachende Worte: Im Vorfeld wurde auch in der osthessischen Hessentagsstadt viel diskutiert. Und schon während des beeindruckenden Festes wandelte sich dies in viel Lob, weil das Format die Besucher begeisterte. (Hans-Hubertus Braune) +++Logo Hessentag