Frischer Wind in Gersfeld!
Neuer Wildparkleiter Julian Kusak - Mit dem ganzen Herzen dabei
Wildparkleiter Julian Kusak mit seinem treuen Begleiter "Spike".
Fotos: Mathias Schmidt
20.04.2023 / GERSFELD (RHÖN) -
Der Wildpark Gersfeld hat einen neuen Leiter: Julian Kusak hat seit Ende März die Zügel übernommen. Der 32-Jährige hat gegenüber O|N seine Pläne für die Zukunft des Wildparks geschildert und dabei seine Leidenschaft für das Leben und Arbeiten mit Tieren gezeigt.
Der 32-Jährige kommt gebürtig aus Holzminden in Niedersachsen und war 13 Jahre als "Springer" im Wuppertaler Zoo tätig, wo er auch mit Elefanten gearbeitet hat, bis er anschließend, mit 22, Teamleiter des Affenbereiches wurde. Eine Aufgabe, die unbezahlbare Erinnerungen geschafft hat. "Die Arbeit mit solch faszinierenden Wesen ist etwas, was du mit keinem Geld der Welt kaufen kannst. Das sind Erinnerungen fürs Leben." 2020 zog es ihn dann aus privaten Gründen zurück in die Heimat, zum renommierten Internat Solling, wo er mit Pferden arbeitete.
"Wir machen das für die Tiere tagein, tagaus"
Seit März 2023 ist er nun neuer Leiter des Wildparks in Gersfeld und bringt frischen Wind in die Bude. "Ich bin sehr glücklich hier, habe ein tolles Team, das mitzieht und sich auch auf die Arbeit mit den Tieren jeden Tag aufs Neue freut." Eine Einstellung, die für ihn essenziell ist. "Es ist wichtig, sich bewusst zu werden, wofür man das macht. Man kann nicht einfach den Stift weglegen und sagen, man hat heute kein Bock. Immerhin geht es hier um Lebewesen."
"Mein Ruhepol zum Alltagsstress"
Fast täglich ist der neue Leiter bis Abends noch im Wildpark unterwegs. Eine Lebensaufgabe, die ihn erfüllt. "Schon seit meiner Kindheit hatte ich viel mit Tieren zu tun. Wir hatten immer Haustiere und ich war draußen in der Natur unterwegs. Die Arbeit mit Tieren erfüllt mich. Ich ziehe meine Energie aus ihr raus, denn die Tiere geben so viel zurück. Selbst an schlechten Tagen finde ich hier immer Gründe zu lächeln und meine Seele baumeln zu lassen. Sie sind mein Ruhepol zum ganzen Alltagsstress."
Abendliche Spaziergänge mit seinem Hund
Selbst nach der Arbeit bleibt Julian oft im Wildpark - aus einem ganz besonderen Grund. "Die Tiere verhalten sich natürlich anders, wenn Besucher im Park sind. Um die Tiere jedoch so zu sehen und zu erleben, wie sie sich natürlich verhalten würden, drehe ich Abends mit meinem Hund Spike alleine ein paar Runden. Dabei kann man die Tiere einfach viel besser beobachten und die Zeit mit ihnen genießen, man hat keinen Zeitdruck wie während der Arbeit. Da fällt einem auch sofort auf, wenn etwas mit den Tieren nicht stimmt."
Klare Ziele und Veränderungen vor Augen
Wenn es nach Julian Kusak geht, wird sich in den nächsten Jahren einiges verändern. "Neben einem neuen Wirtschaftsgebäude und einem Eingangsbereich wollen wir auch einen Schulungsraum einbauen, um Schülern die Möglichkeit geben, vor Ort im Zusammenspiel mit Spaß ein Gefühl für die Natur, Artenvielfalt aber auch für den Naturschutz zu erhalten. "Allgemein sollen in Zukunft neben Renovierungen von Gehegen auch mehr Veranstaltungen, Erlebnispädagogik, Führungen und Thementage stattfinden, um mehr Interaktionen anzubieten. Auch eine Art "Rhönbauernhof" mit einheimischen Haustierrassen, die vom Aussterben bedroht sind, soll in Planung sein.
Wer also noch ein Ausflugsziel für sich und seine Familie sucht, der ist hier an der richtigen Adresse. Erst vor kurzem hat der Wildpark Nachwuchs bei Mufflons und Rhön-Schafen bekommen. Neben dem renovierten Streichelzoo eine der "Neuheiten" beim Wildpark Gersfeld, der auf die Unterstützung seiner Besucher hofft. (ms) +++