In einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung
Zehnjährige getötet: Bisher keine Tatverdächtigen
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06.04.2023 / WUNSIEDEL -
Ein zehn Jahre altes Mädchen ist tot in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel in Oberfranken gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft teilt mit, dass es bisher keine Tatverdächtigen gebe - entgegen anderes lautender erster Medienberichte.
Das Mädchen lebte in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef in Wunsiedel und wurde dort von Angestellten bereits am Dienstagmorgen gegen 8:45 Uhr leblos in einem Zimmer aufgefunden, so die Polizeisprecherin. Ein Notarzt habe nur noch den Tod des Kindes feststellen können. Der Fundort sei auch der Tatort, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zur Herkunft des Kindes gibt es keine Angaben von den Ermittlern.
Das Gelände rund um die Jugendhilfeeinrichtung mitten in der oberfränkischen Kleinstadt ist weiträumig von zahlreichen Polizeikräften abgesperrt. Die Obduktion des Mädchens deutete auf eine Fremdeinwirkung hin, so Staatsanwaltschafts-Sprecher Matthias Goers. Zur Klärung der genauen Todesursache hatte die Staatsanwaltschaft Hof eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet.
Bisher keine Tatverdächtigen
Entgegen anders lautender Medienberichte hat die Polizei bisher keine Tatverdächtigen. Meldungen, nach denen sich drei Jugendliche in Gewahrsam befänden, dementierte eine Sprecherin inzwischen auf Nachfrage der "Süddeutschen Zeitung". "Dies ist nicht der Fall", sagte sie. Auch Staatsanwalt Goers widersprach diesen Berichten. Es gebe Überprüfungen von allen Personen, die mit dem Mädchen in Kontakt standen, insbesondere kurz vor seinem Tod."Niemand kann diese unfassbare Tragödie in Worte fassen und begreifen. Ich bin erschüttert. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen - ich bin in Gedanken bei Ihnen", so die bayerische Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf. "Für mich steht jetzt außer Frage, dass die Kinder und Jugendlichen und insbesondere auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung St. Josef in Wunsiedel bestmöglich betreut, begleitet und unterstützt werden."
In dem Kinderheimr Kinder- und Jugendeinrichtung soll das geschehen mit einem Krisenstab aufgearbeitet werden. "Sie brauchen das Angebot, alle Fragen stellen zu können, die sie haben, und sie brauchen kind- und altersgerechte Antworten.", so die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Fall der zwölf Jahre alten Luise aus Freudenberg für Aufsehen gesorgt, die augenscheinlich von zwei minderjährigen Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis getötet worden war. (bl/BR) +++