"Nicht alles ist vorhersehbar"

"Landesgartenschau-Nomadin" Katharina Neumann koordiniert den Wechselflor

"Die Landesgartenschau ist wie ein überdimensional großer Balkonkasten", so Katharina Neumann
Fotos: Mathias Schmidt

07.04.2023 / FULDA - Seit Montag wird der Wechselflor im Kulturgarten fleißig gepflanzt und verzückt. Egal ob Tulpen, Hornfeilchen oder Stiefmütterchen - auf 4.000 Quadratmeter sollen in den nächsten Wochen in Sonnen,- Kultur,- Genuss und Wassergarten über 50.000 Pflanzen und 98.000 Blumenzwiebeln platziert werden, um die Stadt Fulda für die Landesgartenschau (LGS) so richtig herauszuputzen. Ein großes Vorhaben, welches enorm viel Planung und Koordination erfordert und ohne Katharina Neumann vermutlich nicht so gut voranschreiten würde.



Die Vorbereitungen für die Landesgartenschau sind bereits im vollen Gange. Insgesamt zwischen zehn und 15 Mitarbeiter der Firma Dalchow aus Schwalmstadt arbeiten täglich fleißig am Gesamtkonzept. Die Vorfreude wächst täglich, auch bei Katharina Neumann, die unter anderem für die Gärtnerische Ausstellung zuständig ist und den Zeitplan voll im Blick hat. "In den nächsten Tagen werden wir hier im Kulturgarten fertig sein und dann zum Wassergarten weiterziehen. Ziel ist es, ca. eine Woche vor der Eröffnung mit der Pflanzung fertig zu sein. Dabei muss beispielsweise auch die Lieferung von sieben verschiedenen Lieferbetrieben koordiniert werden."

"Lieferanten standen stundenlang im Tunnel"


Bei Tausenden von Pflanzen und Blumen ist es natürlich nötig, alles zu koordinieren und auf Herausforderungen gefasst zu sein. "Den Frost haben wir natürlich erwartet. Die Pflanzen können alle gut mit Frost arbeiten. Außerdem werden sie auch von Vlies bedeckt, um sie gegen die Kälte zu schützen. Das lässt sich zum Beispiel relativ gut managen, wodurch der Pflanzstress verringert wird." Doch nicht alle Herausforderungen sind vorhersehbar. "Problematisch wird es dann beispielsweise bei Lieferverzögerungen, wie beispielsweise die am Anfang der Woche. Durch die Sperrung des Tunnels auf der A 66 haben uns auf einmal 2500 Blumen gefehlt, was natürlich unerwartet war. Darauf gilt es dann zu reagieren." Aufgrund einer defekten Brandmeldeanlage war der A 66-Tunnel für Stunden gesperrt, wie O|N bereits berichtete.    

"Begeistert vom Konzept und der Möglichkeiten"


Die selbsternannte Landesgartenschau-Nomadin ist bereits auf ihrer siebten Gartenschau und weiß, worauf zu achten ist. Dabei war die Landesgartenschau 2008 in ihrer Heimatstadt Bingen selbst vor vielen Jahren der Auslöser für ihren beruflichen Werdegang. "Als damals die Landesgartenschau in meiner Heimat war, war ich derart begeistert und fasziniert von diesem Event, dass ich unbedingt selbst ein Teil von werden wollte." Daraufhin entschloss sie Landschaftsarchitektur zu studieren und der LGS hinter herzupendeln - nicht nur metaphorisch. "Ich bin jetzt schon mehrere Male wegen der LGS in eine andere Stadt gezogen, so wie diesmal nach Fulda. Allerdings bleibt abzuwarten, ob ich für die nächste in Oberhessen in vier Jahren wieder umziehe. Irgendwie möchte man sich dann doch niederlassen."

"Ein überdimensional großer Balkonkasten"


Da bleibt die Frage: Was bietet die Landesgartenschau? "Für mich ist vor allem die Vielfalt der Pflanzen, die zahlreichen Möglichkeiten der Kombinationen und das Farbspektrum etwas Besonderes. Die Zuschauer können sich gestalterisch inspirieren lassen und Beispiele für ihr eigenes Blumenbett finden. Jeder kann sich etwas abgucken, da alles so greifbar ist."

Vom 27. April bis zum 08. Oktober werden in der Domstadt zahlreiche Blumenbeete mit unterschiedlichen Mustern und Pflanzenstrukturen zu sehen sein. Zum Ende hin verschwinden allerdings viele dieser klassischen Inhalte der Landesgartenschau - zu hoch sei der Pflegebedarf dieser Pflanzen. (ms) +++

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