"Krisen haben Hochkonjunktur"

Internationaler Austausch zwischen ÖRK-Spitze und DRK Fulda

Gespräche beim ÖRK in Wien: DRK-Vorstandsvorsitzender Christoph Schwab, ÖRK-Präsident Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, DRK-Geschäftsbereichsleiter Rettungsdienst Heinz Peter Salentin und DRK-Geschäftsbereichsleiter Soziale Arbeit Christian Erwin (v.li.n.re.)
Fotos: DRK Fulda

05.04.2023 / WIEN / FULDA - Die Arbeit der Hilfsorganisationen wie etwa dem Roten Kreuz ist unverzichtbar für die Gesellschaft: regional, national und international. Das zeigen aktuelle Ereignisse und Katastrophen wie die Corona-Pandemie, die Hochwasser-Lagen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, der furchtbare Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine oder auch die Erdbeben an der syrisch-türkischen Grenze und zuletzt auch die aktuelle Migrationslage, die das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) bundesweit stark fordert und auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Fulda in der Region akut betrifft.



Um über diese Themen zu sprechen, haben sich die Verantwortlichen vom DRK Fulda mit der Führungsspitze des ÖRK in der Zentrale der Bundeshauptstadt Wien getroffen. "Uns verbindet viel, nicht nur persönlich, sondern auch in der täglichen Arbeit und unserem Rotkreuz-Auftrag, nämlich dort zu helfen, wo wir gebraucht werden", bringt es Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, Präsidentin des DRK Fulda, auf den Punkt, als sie gemeinsam mit Christoph Schwab, dem Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbands Fulda, sowie den Geschäftsbereichsleitern Christian Erwin (Ehrenamt und Soziale Arbeit) und Heinz Peter Salentin (Rettungsdienst) auf den ÖRK-Präsidenten Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer trifft. 

"Wir müssen uns wappnen" – Erste Kooperation bei Rückholtransporten aus Tirol

Der studierte Rechts- und Staatswissenschaftler an der Karl-Franzens-Universität, Prof. Schöpfer, steht seit 2013 an der Spitze des ÖRK mit 8.600 hauptamtlichen Mitarbeitern und 74.000 freiwilligen Helfern. Er betont: "Wir müssen als Rotkreuzler enger zusammenrücken und über die Landesgrenzen hinausschauen, wo es Synergien gibt." Die Krisen in Österreich und auf der Welt seien "neue Realität, mit der wir uns abfinden müssen. Krisen haben Hochkonjunktur, wir müssen uns wappnen und über den Tellerrand schauen", so Schöpfer, der den Austausch mit Fulda sehr schätzt und Parallelen zieht. "Im Bereich des Rückholdienstes von Ski-Verletzten aus Österreich nach Deutschland arbeiten wir schon zusammen. Hier hilft uns das DRK Fulda im Bundesland Tirol."

Schenck zu Schweinsberg und Schöpfer sind sich einig: "Unsere Verbände sind innovativ und offen für Neues. Wir schauen, wo wir voneinander lernen können. Erste Ansätze sind schon gefunden und werden auf Arbeitsebene vertieft."

Neben dem Gespräch mit dem Präsidenten fand auch ein persönliches Treffen mit Generalsekretär Michael Opriesnig und Bundesrettungskommandant Gerry Foitik in Wien statt. Dabei ging es vor allem um Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften und Ehrenamtlicher. Beindruckt ist Christoph Schwab von der App "Team Österreich", eine neue Form der Nachbarschaftshilfe und einem Online-Helfer mit verschiedenen Funktionen, die im Not- und Krisenfall lebensrettend sein können. Nach den Gesprächen in der ÖRK-Bundeszentrale ist für die DRK Fulda-Delegation klar: "Das ÖRK ist modern und fortschrittlich. Wir passen von der Struktur her gut zusammen und werden den wertvollen Austausch auf Augenhöhe intensivieren." (pm) +++

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