Stillstand auf der Baustelle

"Dann geh doch zu 'Netto'" - nur eben halt nicht in Morles

Hier könnte ein "Netto" stehen, doch mehr als einen Erdhaufen und eine Absperrung gibt es noch immer nicht zu sehen.
Fotos: Moritz Bindewald

04.04.2023 / NÜSTTAL - Hier könnte ein "Netto" stehen - zumindest wenn es nach der Gemeinde Nüsttal geht. Im Ortsteil Morles sollte es nach vielen Jahren des Hoffens und Bangens jetzt endlich soweit sein. Doch: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Bereits im vergangenen Herbst hätte der Markt eröffnet werden sollen, doch mehr als einen Erdhaufen und eine Absperrung gibt es noch immer nicht zu sehen. 



Schon im September hatte "Netto" nach beharrlichem Nachhaken unsererseits erklärt: "Die Eröffnung unserer ,Netto'  Marken-Discount-Filiale in Nüsttal wird nicht mehr in diesem Jahr erfolgen". Man solle sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal melden. Gesagt, getan. Mehr als ein halbes Jahr ist inzwischen vergangen - und OSTHESSEN|NEWS hat erneut nachgeforscht. 

Netto weist alle Schuld von sich

",Netto' Marken-Discount ist weiterhin daran interessiert, den Bürgerinnen und Bürgern in Nüsttal eine optimale Nahversorgung zu bieten. Jedoch können wir Ihnen aufgrund des frühen Planungsstatus aktuell keine weiteren Informationen mitteilen. Bitte haben Sie Verständnis", schreibt am Montag eine Sprecherin. Im Klartext heißt das: kein Kommentar. Auch, warum man nach Jahren der Planung jetzt von einem "frühen Planungsstatus" spricht, lässt der Konzern unbeantwortet.

Gegenüber der Gemeinde Nüsttal äußerte sich "Netto" ausführlicher, die Verwaltung machte die Stellungnahme im März öffentlich. Dort heißt es: "Unser Wunsch, in Nüsttal einen Markt zu öffnen , besteht immer noch und ist auch nicht ,netto'seitig verschuldet worden. Wir bedauern die Verzögerung auch sehr, da wir ebenfalls mit dem Markt als Bestand fest geplant haben, sind aber an einer Lösungsfindung bemüht, allerdings leider abhängig von den Handlungen des Entwicklers". 

Es gibt Grund zur Zuversicht

Mit dem benannten Entwickler ist O|N-Informationen zufolge die in Burghaun ansässige Hohmann Standort- und Projektentwicklung gemeint. Diese erklärte bereits im September, dass sich die Geschäftsführung zu dem Vorhaben nicht äußern werde. Immerhin eine Auskunft kann Grund zur Zuversicht sein: "Ich kann Ihnen sagen, dass wir grundsätzlich mit dem Projekt immer noch betraut sind", sagt eine Mitarbeiterin des Ingenieurbüros Christian Heil. 

Auch das mit dem Bau beauftragte Unternehmen KIZ steht nach wie vor zur Umsetzung bereit. "Wir warten seit über einem Jahr auf die finale Freigabe, dass wir starten können", sagt Geschäftsführer Mark Maienschein. Er betont, man habe alle möglichen Anstrengungen unternommen, um mit dem Bau zu starten. (Moritz Bindewald) +++

X