Blitzlichtgewitter in 30er-Zone?
Unfallschwerpunkt Lindenstraße: In drei Jahren mehr als 500.000 Euro Schaden
Fotos: Christian P. Stadtfeld / Henrik Schmitt
24.05.2023 / FULDA -
"Da hält sich doch keiner dran", bringt es ein Autofahrer auf den Punkt. In der Lindenstraße in Fuldas Innenstadt gilt seit Kurzem Tempo 30. Aus gutem Grund: In den letzten drei Jahren kam es hier zu 18 Unfällen, davon sieben mit Personenschaden. "Hierbei gab es insgesamt fünf Schwerverletzte und zehn Leichtverletzte. Die geschätzten Unfallkosten belaufen sich auf insgesamt 537.000 Euro", so die Polizei auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS.
Stadt: Alternative Maßnahmen haben nicht zum Erfolg geführt
Häufige Unfallursache sei gewesen, dass aus beiden Richtungen der querenden Sturmiusstraße die Vorfahrt der Verkehrsteilnehmer auf der Lindenstraße nicht beachtet worden war. "Zudem kam es auch zu Unfällen in der Lindenstraße vor der Einmündung Sturmiusstraße, weil Fahrzeuge beim Spurwechsel zusammengestoßen sind", heißt es aus der Pressestelle des Magistrats. Man habe vorab alternative Maßnahmen erprobt, die aber nicht zum Erfolg geführt hätten. Eine Ursache: Viele Fußgänger queren bei Rot die Straße
"Die Lindenstraße wird im Bereich der Bahnhofstraße (Fußgängerzone) von sehr vielen Fußgängern gequert. Leider ist bei fast jedem Umlauf der Lichtsignalanlage zu beobachten, dass Fußgänger verbotswidrig bei Rotlicht die Straße queren", erklärt Johannes Heller, Sprecher der Stadt Fulda. Auch hier sei es aus Gründen der Verkehrssicherheit angezeigt, die zulässige Höchstgeschwindigkeit herabzusetzen. Unfaires Blitzlichtgewitter seit der Änderung?
Viel spekuliert wurde seitdem, ob es seitdem zu einem Blitzlichtgewitter in diesem Bereich gekommen sei. Die Antwort der Stadt: "Es fanden in diesem Jahr im Bereich Lindenstraße zwei Geschwindigkeitsmessungen statt, am 11. Januar und am 24. Februar. Beide Male wurde auf Höhe der Hausnummer 18 in Höhe Kindergarten/Marienschule gemessen, wo schon länger Tempo 30 gilt", sagt Johannes Heller, Pressesprecher der Stadt Fulda. Außerdem seien beide Messungen am Mittag erfolgt, insgesamt rund 3.000 Fahrzeuge gezählt worden. Davon waren etwa 250 zu schnell unterwegs, also etwa jeder zehnte Fahrer - und das zu einer Zeit, in der Kinder die Straße queren. (Moritz Bindewald) +++