Krise am Bau

"Negativer Trend verstärkt sich. Die Lage im Wohnungsbau ist dramatisch"

Die Krise am Bau trifft auch Hessen.
Symbolbild: Pixabay / O|N - Archiv / Hans-Hubertus Braune

27.03.2023 / HESSEN - Die Krise am Bau in Hessen verfestigt sich. Das zeigen die aktuellen Konjunkturdaten des Statistischen Landesamtes. Die Zahl der tätigen Personen im hessischen Bauhauptgewerbe nahm im Januar 2023 um minus 3,3 Prozent ab im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 34.503.



Der gleiche Trend zeigt sich bei den Arbeitsstunden: im Januar 2023 wurden 2,53 Mio. Stunden geleistet, das sind 3,8 Prozent weniger als im Januar 2022. Zwar ist der Umsatz im Januar 2023 um 3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat gestiegen (auf 289 Mio. Euro), aber das sind Folgen der Preisentwicklung. Denn der Auftragseingang ist im Januar 2023 um 19,5 Prozent zurückgegangen (auf 300 Mio. Euro). Geradezu dramatisch ist der Rückgang des
Auftragseingangs im Januar 2023 beim Wohnungsbau: In Hessen sind im Januar 2023 Aufträge in Höhe 56 Mio. Euro eingegangen, das waren 41,9 Prozent weniger als im Januar 2022. Das ist das Ergebnis rückläufiger Baugenehmigungen.

"Die Investoren halten sich zu Jahresbeginn extrem zurück. Die hohen Preis- und Zinssteigerungen sowie die wirtschaftliche Gesamtlage haben die Verunsicherung deutlich verstärkt. Die Auftragsbestände werden nicht mehr lange reichen, um die Unternehmen auszulasten. Und das in einer Zeit, in der der Bedarf nach Wohnungen so hoch ist wie
lange nicht", kommentiert Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des 2/2 Bauindustrieverbandes, die negative Entwicklung: "Die öffentliche Hand muss jetzt gegensteuern, etwa ihre nominalen Investitionsbudgets kräftig aufstocken, sonst wird die Krise im Wohnungsbau mit vielfältigen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen permanent." (pm) +++

Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Hessen-Thüringen.

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