Streik wohl abgewendet

Post und Verdi einigen sich auf neuen Tarifvertrag

Streiks bei der Deutschen Post sind wohl vorerst abgewendet.
Fotos: Deutsche Post / Verdi

13.03.2023 / REGION - Die Verdi-Mitglieder hatten sich bereits per Urabstimmung über einen unbefristeten Poststreik - auch in der Region Osthessen - ausgesprochen. Doch nun die Wende: Die Gewerkschaft und die Deutsche Post haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Nun müssen die Gewerkschaftsmitglieder noch darüber entscheiden.



Es geht aktuell um rund 160.000 Beschäftigte der Deutschen Post. Wie der Konzert mitteilt, sollen Mitarbeiter und Auszubildende Sonderzahlungen zum Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro übner 15 Monate erhalten. "Zusätzlich werden monatliche Grundentgelte der Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Studierenden ab dem 01.04.2024 um 340 Euro erhöht", so die Post. Die Einigung bringe bis zu 20,3 Prozent Gehaltsverbessungen für die Beschäftigten.

Post: "Über die Schmerzgrenze hinausgegangen"

Das sind die Ergebnisse der vierten Runde der aktuellen Tarifverhandlungen. "Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit bis zum 31.12.2024 haben", so der Konzern in einer Pressemitteilung. "Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinaus gegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zu Lasten unserer Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten. Obwohl auch unser Unternehmen hohe Preissteigerungen verkraften muss, aber aufgrund der geltenden Preisregulierung selbst kaum Spielraum für Preiserhöhungen hat, schaffen wir mit diesem Abschluss und dem zusätzlichen Inflationsausgleich eine deutliche Gehaltssteigerung für alle Tarifbeschäftigten", erläutert Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Post AG.

Verdi: "Wichtiges Ziel erreicht"

"Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. "Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, nach den aktuellen Prognosen der zu erwartenden Preissteigerungsrate erreicht." Verdi werde jetzt eine Urabstimmung der Gewerkschaftsmitglieder bei der Post über das Tarifergebnis einleiten. "Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt  die Annahme des Tarifergebnisses", so die Gewerkschaft. (cdg) +++



Andrea Kocsis, die stellvertretende Verdi-Vorsitzende.

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