Abzocker erbeuten horrende Summen

Achtung vor Betrügern am Handy: Das sind ihre schrecklichen Tricks

Die Betrüger schlagen immer häufiger zu - und fahren erschreckende Erfolge ein. Viele tausende Euro fließen jeden Tag ins Ausland. Die Maschen der Betrüger werden immer dreister.
Symbolbild: Pixabay

12.03.2023 / HILDERS (RHÖN) - "Weinkrampf, Schluchzen, Heulen", so beschreibt Polizeioberkommissar Ralf Veenker eine Masche der Betrüger, die auch im beschaulichen Hilders (Rhön / Kreis Fulda) zugeschlagen haben sollen. Es werde Druck erzeugt durch Horrorszenarien, Emotionalität und Zeitdruck. Eine Strategie, die den Kriminellen schnellen Erfolg verspricht, den Opfern aber unglaubliche Summen entlockt. 


"Ich sage immer zu den Leuten: bleibt wachsam, bleibt skeptisch und glaubt nicht alles, was euch erzählt wird. Hinterfragt die Geschichte, ob das wirklich so sein kann. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man zumindest bei Verwandten zurückrufen, sich dort rückversichern oder über die 110 den Notruf wählen", so Veenker gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Die Rolle des Notrufes habe sich gewandelt, der Begriff "Not" sei inzwischen weiter zu fassen. 

"Mama, Papa, ich habe einen Unfall gebaut. Ich habe ein Kind totgefahren"

In den letzten Wochen habe es eine Methode gegeben, die recht häufig aufgetreten sei. Eine weinerliche, sehr aufgelöste Stimme, meist weiblich, sei am Telefon zu hören. "Mama, Papa, ich habe einen Unfall gebaut. Ich habe ein Kind totgefahren". Schockstarre. So eine Nachricht will kein Elternteil hören, ein Unfall allein wäre schlimm genug. Dann hört man eine autoritäre Stimme, ein Polizist oder Anwalt, der das gehörte bestätigt.

"Manch einer erkennt den Betrug trotz alldem recht schnell, wenn er beispielsweise gar keine Kinder hat, und möchte sich dann vielleicht einen Spaß mit den Betrügern erlauben", sagt der Oberkommissar vom Polizeipräsidium Osthessen aus Fulda. Man müsse dabei allerdings sehr aufpassen, dass man keine persönlichen Daten herausgibt. "Wenn man selbst auf die Idee kommt, Detektiv zu spielen, würde ich davon abraten", betont Veenker. Man wisse nie, welche Personen da im Hintergrund agieren. "Das kann äußerst gefährlich werden", unterstreicht er.

Bürgermeister Ronny Günkel: "Der Aha-Effekt war bei den Zuhörern ganz deutlich"

Zu der Veranstaltung gekommen war es auf Initiative des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Fulda und der Kommune. "Gemeinsam mit dem Bürgermeister haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir unsere Gemeinde und unsere Bewohner hier besser schützen können", sagt Matthias Hebig, Einrichtungsleiter des DRK-Seniorenzentrums St. Kilian in Hilders. Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Senioren beim DRK Fulda, Markus Otto, ergänzt: "Prävention ist das A un O. Danke an die Organisatoren und den Referenten." Und auch Ronny Günkel, Bürgermeister der Gemeine Hilders, lobt: "Die Brisanz und Aktualität des Themas hat dazu beigetragen, dass der Saal heute so gut besetzt war. Der Aha-Effekt war bei den Zuhörern ganz deutlich."

Weitere Veranstaltungen sind in Aussicht, mehr Informationen gibt es auch jetzt schon unter https://www.senioren-sind-auf-zack.de/. (Moritz Bindewald) +++

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