Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof

Gläubiger sollen angeblich auf Milliardenforderung verzichten

Die Fuldaer Filiale des Konzerns.
Foto: O|N - Archiv / Hendrik Urbin

11.03.2023 / FULDA - Momentan vergeht kaum ein Tag, an dem nicht überregional über die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof berichtet würde. Da ist von einer "Zitterpartie" die Rede, die kein Ende nehme, wird darüber spekuliert, wie viele der Filialen weitergeführt und wie viele komplett schließen werden. Fakt ist, dass die rund 1.200 Mitarbeiter der Kaufhaus-Kette quälender Ungewissheit ausgesetzt sind - auch diejenigen, die in dem Haus am Fuldaer Uniplatz/Borgiasplatz beschäftigt sind.


Nun berichtet die "Wirtschaftswoche", dass die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof erneut auf einen Milliardenbetrag verzichten sollen. Werde das abgelehnt, droht das Management angeblich mit dem Ende der Warenhauskette. Das sehe der Insolvenzplan vor, über den die Gläubiger am 27. März in Essen abstimmen sollen.

Falls die Gläubiger das Konzept ablehnen, werde "der Geschäftsbetrieb unmittelbar einzustellen sein", zitiert die "Wirtschaftswoche" weiter. Auch ein Verkauf des Unternehmens als Ganzes komme in diesem Fall nicht in Betracht. Der Warenhauskonzern wollte den Bericht nicht kommentieren, wie es ergänzend auch bei "Spiegel Online" heißt. 

Die Führung verlangt nach Informationen der "Wirtschaftswoche" von Vermietern, Lieferanten und anderen Gläubigern, auf einen Großteil der Forderungen zu verzichten, um Galeria den Neuanfang zu ermöglichen. Die Sanierungsberater rechnen demnach mit "planzahlungsberechtigten Insolvenzforderungen" von insgesamt 1,41 bis 2,36 Milliarden Euro. 

Gläubiger ohne Sicherheiten sollen laut "Wirtschaftswoche" bei einer Annahme des Insolvenzplans wohl nur 2 bis 3,5 Prozent der ihnen geschuldeten Summe erhalten. Im Fall einer Ablehnung drohten allerdings noch größere Einbußen. Denn dann werde für sie "noch deutlich weniger übrig bleiben", hieß es aus Konzernkreisen.

Hintergrund

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal in weniger als drei Jahren Rettung per Schutzschirmverfahren gesucht. Schon im ersten Verfahren hatten Gläubiger auf Milliardenforderungen verzichtet, damit die Warenhauskette einen Weg aus der Krise findet.  (bl) +++

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