Großbaustelle am Stadtrand

Millionenprojekt: EDAG errichtet Versuchslabor, Fertigstellung 2024 geplant

Ein neues Großprojekt treibt aktuell das heimische Unternehmen EDAG voran. in Petersberg soll ein neues Testlabor in Betrieb genommen werden.
Fotos: Moritz Bindewald

11.03.2023 / PETERSBERG - "Elektromagnetische Verträglichkeit ist eine der technischen Herausforderungen der Zukunft", erklärt das heimische Unternehmen EDAG sein großangelegtes Bauprojekt in Petersberg. Direkt an der Ortsgrenze zu Fulda soll ein neues Versuchslabor entstehen. Für die Fertigstellung wird das Jahr 2024 angepeilt. Kostenpunkt: Ein zweistelliger Millionenbetrag. 



Damit will das Unternehmen den Standort Fulda stärken, auch zusätzliche Arbeitsplätze sollen eine Folge des Baus sein. "Innerhalb der kommenden Jahre werden etwa 30 Mitarbeitende in unserem Kompetenzzentrum für elektromagnetische Verträglichkeit, kurz EMV, arbeiten", so das Unternehmen. Das neue Testlabor ist zwar nicht ganz einzigartig, doch es gibt nur vier Konkurrenten mit einem Rollenprüfstand in vergleichbarer Größe. 

Neues Gelände umfasst eine Gesamtfläche von 2.500 Quadratmetern

Das EMV soll auf einer Gesamtfläche von 2.500 Quadratmetern entstehen. "In diesem neuen Versuchslabor kommen modernste Prüfverfahren zum Einsatz. Untersucht werden Gesamtfahrzeuge oder einzelne Komponenten und deren Resilienz hinsichtlich anderer elektrischer oder elektromagnetischer Störfaktoren", erklärt die EDAG auf Nachfrage. 

Jedes einzelne Bauteil erzeuge ein mehr oder weniger starkes elektromagnetisches Feld, das andere Komponenten im Fahrzeug in ihrer Funktion beeinflussen könnte. Modernste Prüftechniken sind daher notwendig, um die Fahr- und Funktionssicherheit kommender Fahrzeuggenerationen inklusive derer Komponenten zu gewährleisten.  Insbesondere Steuergeräte, die für die Interpretation von Signalen zuständig sind, müssen EMV-Prüfungen durchlaufen. Denn diese können funktionale Störungen auf Hardwareebene mit sich ziehen. 

GPS in selbstfahrenden Autos gefährdet

Beispiel: ein BOS-Funkgerät der Feuerwehr kann durch die Inbetriebnahme einer am Fahrzeug installierten Wasserpumpe gestört werden. Auch Navigationsgerätschaften mit GPS sind anfällig für diese elektromagnetischen Felder. Hierbei kann die Elektronik, aber auch das GPS-Signal, selber gestört werden. Ein Horrorszenario, wenn man den Blick etwa auf selbstfahrende Autos richtet. 

Als Kunden erwarte man bei EDAG "Automobilhersteller, sowie deren Zulieferer und Unternehmen aus den Bereichen Industrie- und Medizintechnik". Weitere Baumaßnahmen seien bisher nicht geplant. (Moritz Bindewald) +++

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