Bürgermeister Daniel Iliev klärt auf
Wofür werden die Rekordeinnahmen der Gewerbesteuer verwendet?
Archivfotos (3): O|N/Hans-Hubertus Braune
08.03.2023 / HERINGEN (W.) -
Im vergangenen Jahr hat die Stadt Heringen rund 40 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen. Damit gehört die Werrastadt zu den Kommunen mit den meisten Einnahmen - hessenweit. Doch was passiert mit dem Geld und warum variieren die Einnahmen pro Jahr in der Kleinstadt so stark. OSTHESSEN|NEWS hat bei Bürgermeister Daniel Iliev nachgefragt.
"Das hängt natürlich vor allem mit K+S zusammen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen ein Rekordjahr eingefahren. Aufgrund des russischen Angriffskrieges haben sie fast eine Monopolstellung. Durch die hohen Einnahmen profitiert dann auch die Stadt. Der Spruch: 'Geht es Kali gut, geht es der Region gut!' - ist also nicht aus der Luft gegriffen", erklärt Iliev. Allerdings warnt der Rathauschef davor, sich auf den Rekordeinnahmen auszuruhen:
Kali-Bergbau ist wirtschaftlicher Motor der Region
"Es wird auch definitiv wieder andere Zeiten geben, man kann sich natürlich über die Summe freuen, darf sie allerdings nicht als selbstverständlich ansehen. Trotzdem muss man bilanzieren, dass der Kali-Betrieb im Landkreis der wirtschaftliche Motor ist. Gemeinsam mit der Gemeinde Philippsthal bilden wir rund die Hälfte der Gewerbesteuereinnahmen im Landkreis." Rund 68 Millionen Euro, der insgesamt rund 132 Millionen Euro kommen aus den beiden Kali-Kommunen. Dadurch, dass Heringen einen höheren Gewerbesteueransatz (480), als Philippsthal (390) hat, variieren die Beträge deutlich.Allerdings könne dies zukünftig vielleicht angepasst werden: "Wir haben hessenweit einen der höchsten Gewerbesteueransätze. Den mussten wir aufgrund unserer hohen Schulden anpassen, nun ist allerdings langsam die Zeit gekommen, diesen vielleicht wieder etwas nach unten zu korrigieren", so Iliev weiter. Der Rathauschef erwähnt zudem, dass aufgrund des Kali-Bergbaus auch viele Zulieferer und Handwerksbetriebe der Region profitieren würden: "Das kommt immer ein wenig zu kurz."
Hälfte der Einnahmen gehen an das Land und den Landkreis