Wiedereinstau verzögert sich
Seit Mitte 2022 ist die Kinzigtalsperre so gut wie trocken gelegt
Archivfoto KN / Justin Möser
06.03.2023 / BAD SODEN-SALMÜNSTER -
550 Meter breit, dreieinhalb Kilometer lang und bis zu zwölf Meter hoch ist die Kinzigtalsperre bei Bad Soden-Salmünster/Ahl. Aktuell wird das einzige große Hochwasserschutzbauwerk für das Kinzigtal mit einer Vielzahl an hydraulischen und elektronischen Elementen überprüft und saniert.
"Dies sollte eigentlich Ende November abgeschlossen sein, verzögert sich jetzt aber leider witterungsbedingt", sagt Holger Scheffler, Geschäftsführer des Wasserverbandes Kinzig. Im Rahmen eines weiteren Informationsgesprächs informierte er die Grüne Kreistagsfraktion über den aktuellen Stand der Arbeiten.
Seit Mitte 2022 liegt die Kinzigtalsperre so gut wie trocken. Hintergrund ist die alle zwanzig Jahre verpflichtende große Sicherheitsüberprüfung, bei der nach Ablassen des Wassers alle unter Wasser liegenden Elemente, unter anderem auch das Betonbauwerk mit den drei Wehrklappen, überprüft werden.
"Ab Ende November mussten die Arbeiten am Betonbauwerk, durch Frost und vermehrte Hochwasserereignisse, pausieren", erklärt der Geschäftsführer des Wasserverbandes. "Sobald die jahreszeitlich bedingten großen Zuflüsse durch Hochwasser nicht mehr in die Kinzigtalsperre einlaufen, können die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Dies wird voraussichtlich erst im Frühjahr möglich sein und je nach Witterung, dann im April oder Mai, zum Abschluss gebracht werden. Anschließend wird die Kinzigtalsperre wieder mit Wasser eingestaut." Scheffler betont aber, "dass trotz aller großen Sanierungsarbeiten der Hochwasserschutz für die Kinzigunterlieger jeder Zeit sichergestellt ist, alle Elemente funktionieren tadellos."
"Zukunftsweisender Hochwasserschutz"
Für einen zukunftsweisenden Hochwasserschutz im Zeichen des Klimawandels reichen aber die Kapazitäten der Kinzigtalsperre nicht mehr aus. Aktuell fehlen noch drei Rückhaltebecken, die seit Jahren geplant werden, aber noch nicht umgesetzt wurden: "Wir brauchen hier eine schnellere Umsetzung der Vorhaben. Sehr wichtig wäre ein Rückhaltebecken an der Salz, das im Zusammenspiel mit der Kinzigtalsperre den Wasserstand beispielsweise in Gelnhausen erheblich reduzieren und damit Hochwasserereignisse entscheidend abmildern könnte. Das wird vor allem bei plötzlich einsetzenden Starkregenereignissen, mit entweder gefrorenen oder trockenen Böden, für die Unterlieger der Kinzig benötigt. Hier kommt unser bestehender Hochwasserschutz im Main-Kinzig-Kreis spürbar an seine Grenzen." (red) +++
(Dieser Artikel erschien zuerst in den Kinzig.News).