Baugenehmigungen eingebrochen
Hessische Wirtschaft: Politik muss Bauen erleichtern und auf Markteingriffe verzichten
Symbolbild: Pixabay
01.03.2023 / REGION -
Auf die gesunkene Zahl an Wohnbaugenehmigungen in 2022 reagieren hessische Wirtschaftsverbände und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände mit "großer Besorgnis" und rufen die Politik auf, mehr neue Bauflächen zu schaffen, das Bauen nicht weiter zu verteuern und auf neue Markteingriffe zu verzichten. Laut Statistischem Landesamt wurden im Jahr 2022 25.059 Baugenehmigungen für neue Wohnungen erteilt. Das waren 2.654 Baugenehmigen oder 9,6 Prozent weniger als im Jahr 2021.
Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses sagte: "Die Politik sollte nicht noch stärker in den Wohnungsmarkt eingreifen. Sie muss private Investitionen in neue Wohnungen erleichtern, auch damit Unternehmen einfacher neue Arbeitskräfte finden. Die Mietpreisbremse und das Verbot, Miet- in Eigentumswohnungen umzuwandeln, hemmen private Investitionen in neue Wohnungen und müssen weg."
Gerald Lipka, Geschäftsführer vom BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, sagte: "Private Bauträger stemmen 80 Prozent des Wohnungsbaus. Durch hohe Baukosten und Zinsen droht eine Abwärtsspirale, die es zu verhindern gilt. Private Bauherren müssen bei den Folgekosten wie Kitas oder Straßen entlastet werden, damit Bauflächen wieder bezahlbar werden. Im Kommunalen Finanzausgleich sollte ein finanzieller Anreiz für Kommunen gesetzt werden, damit sie mehr neue Bauflächen schaffen."
Hintergrund
Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr würde für Hessen knapp 30.000 Wohnungen bedeuten. Laut Bundesbauministerin Geywitz werden bundesweit jedoch tatsächlich 500.000 bis 600.000 neue Wohnungen pro Jahr benötigt. Für Hessen entspräche das rund 37.200 bis 44.600 Wohnungen pro Jahr.
Das Statistische Landesamt hat die Statistik der Baugenehmigungen für Dezember 2022 veröffentlicht, nicht jedoch die Jahressumme für 2022. Aus der Summe der monatlichen Berichtswerte lässt sich die Summe der Baugenehmigungen für das Gesamtjahr 2022 ermitteln. Aufsummiert wurden die monatlichen "Baugenehmigungen für Errichtung neuer Gebäude" im Wohnungs- und Nichtwohnungsbau. (pm) +++