Kann man sich in Fulda sicher fühlen?

Videoüberwachung, Beleuchtung und Polizeipräsenz - "Es geht ums Gefühl"

Fulda absolviert erfolgreich KOMPASS-Programm.
Fotos: Moritz Bindewald

23.02.2023 / FULDA - In der Domstadt ist man sicher, sogar sicherer als an den meisten anderen Orten in Hessen - zumindest laut Bürgermeister Dag Wehner und Staatssekretär Stefan Sauer. Ihre Aussage stützt die alljährlich aktualisierte Polizeistatistik. Beim am Dienstag verliehenen KOMPASS-Sicherheitssiegel geht es hingegen um die gefühlte Sicherheit, um das Empfinden jedes einzelnen Bürgers. 


"Hessen ist sicher und Fulda einmal mehr", sagt Staatssekretär Stefan Sauer im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Doch die Domstadt ist groß, beherbergt jedes Jahr inzwischen etwa 600.000 Touristen. "Wo viele Menschen zusammenkommen, wo Bewegungsräume sind, wo man dann auch ein gewisses Unbehagen haben kann", da soll nachgezogen werden. Oft reiche da schon bessere Beleuchtung, oder ein Mülleimer mehr, sagt der Staatssekretär.

Zum Grundlegenden: KOMPASS steht für "KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel". Es "zielt auf eine nachhaltig ausgerichtete Verzahnung und noch engere Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Polizei und Kommune ab", heißt es im Statement der Stadtverwaltung. Konkret wurden im Anschluss an eine erste Sicherheitskonferenz im Januar 2020 3.829 Fuldaer nach ihrem subjektiven Sicherheitsempfinden befragt. Deren Befürchtungen sollen nun ausgeräumt werden.

"Wir haben lange vor KOMPASS bereits mit der Polizei viele Initiativen entwickelt"

"Wir haben oben am Bahnhof bereits seit Jahren eine Videoüberwachung", sagt Osthessens Polizeipräsident Michael Tegethoff und nennt damit ein Beispiel für eine seit vielen Jahren praktizierte Maßnahme, die jetzt im Rahmen von KOMPASS weitergeführt wird. "Wir haben lange vor KOMPASS bereits mit der Polizei viele Initiativen entwickelt", ergänzt Dag Wehner, Bürgermeister der "schönsten Stadt Hessens", wie er mit einem Grinsen meint. Ein Beispiel für solche Initiativen sei die Stadtwache, oder etwa der freiwillige Polizeidienst.

"Ich glaube man kann jedem Besucher, der im Rahmen der Landesgartenschau nach Fulda kommen wird, versprechen, dass sie hier in Fulda sicher sind", betont Wehner und fügt hinzu: "Aber das bedeutet am Ende nicht, dass wir alle Vorfälle verhindern können, das haben wir am Rosenmontag erlebt." Dafür verfüge man dann aber eine gut ausgebildete Polizei, welche dann vor Ort schnell und professionell einschreite. (Moritz Bindewald) +++

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