Gegen die Zeit und für das Leben!

Christoph 28-Pilot Matthias Eckert: "Routine gibt es nicht" - O|N-Doku (2)

Pilot Matthias Eckert (47) aus dem unterfränkischen Erlabrunn bei Würzburg steuert Christoph 28 durch den osthessischen Luftraum.
Fotos: Christian P. Stadtfeld

13.02.2023 / FULDA - Jeder kennt ihn, den "Gelben Engel" aus Osthessen. "Christoph 28" ist einer von über 80 Rettungshubschraubern in Deutschland und am Klinikum Fulda stationiert. Die Mission der Crew: "Gegen die Zeit und für das Leben." Der Transport mit dem Hubschrauber ist dreimal so schnell wie der Transport mit einem Rettungswagen – eine Zeitersparnis, die bei besonders schweren Verletzungen den Unterschied machen kann.


Als OSTHESSEN|NEWS die dreiköpfige Besatzung für ein Wochenende begleitet, ertönen die Melder insgesamt zwölfmal. Es sind Einsätze, die ans Limit gehen: schwere Verkehrsunfälle, allergische Reaktionen, aber auch internistische Notfälle. Wenn "Christoph 28" kommt, geht es oft um Leben und Tod. Alarmiert wird der Rettungshubschrauber über die Notrufnummer 112, koordiniert durch die Leitstelle Fulda.

Seit 1984 wird "Christoph 28" von der ADAC Luftrettung in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Fulda und dem Klinikum Fulda betrieben. Der Einsatzradius des hochmodernen Rettungs-Helikopters umfasst etwa 70 Kilometer um die Domstadt. Pro Jahr fliegen die Retter im Dreiländereck Osthessen, Südthüringen und Unterfranken rund 1.300 Einsätze.

"Fliegen war schon immer ein Kindheitstraum"


Matthias Eckert (47) aus dem unterfränkischen Erlabrunn bei Würzburg ist einer von drei Piloten von "Christoph 28". Mit 28 Jahren hat den gelernten Elektriker das Virus der Hubschrauberfliegerei gepackt, seit fünf Jahren arbeitet er beim ADAC, im Jahr 2020 kam er als festes Besatzungsmitglied nach Fulda. "Für mich war das Fliegen schon immer ein Kindheitstraum, Faszination einfach", sagt der 47-Jährige, der sich schon als Jugendlicher in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert hat und so schon immer Kontakt zu Rettungsdienst & Co. hatte.

"Bei uns im Job wird es nie langweilig. Routine gibt es nicht, denn jeder Einsatz hat seine Besonderheiten", so Eckert, der als Chef im Heli-Cockpit die Gesamtverantwortung trägt und dafür verantwortlich ist, "dass unsere Patienten mit der Crew schnell und sicher in ein Krankenhaus gebracht werden, um weiter medizinisch versorgt zu werden". Der Rettungshubschrauber vom Typ H135 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von fast 260 Kilometern pro Stunde. "Sicherheit hat dabei oberste Priorität", erklärt der 47-jährige Unterfranke, der das "Christoph 28"-Team besonders schätzt. "Wir müssen uns immer aufeinander verlassen können, das schweißt zusammen. In Fulda ist es sehr familiär."

Zwei Tage, zwölf ganz unterschiedliche Einsätze – so sieht er aus, der aufregende Arbeitsalltag der "Gelben Engel". Und jede Sekunde können die Melder wieder ertönen. Dann heißt es erneut: Einsatz für "Christoph 28". (Christian P. Stadtfeld) +++

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