Wahrscheinlich am 8. Oktober
Landratswahlen in Fulda und Vogelsberg: Soli für Woide und Mischak?
Collage: O|N
13.02.2023 / REGION -
Viele wahlberechtigte Bürger in den Kreisen Fulda und Vogelsberg werden sich darauf einstellen müssen, am 8. Oktober mehrere Kreuzchen machen zu dürfen. Hintergrund ist der Superwahlsonntag, der an diesem Tag anberaumt ist. Im Mittelpunkt dürften die Wahl zum Hessischen Landtag und die der beiden Landräte stehen. Zudem sind verschiedene Bürgermeisterwahlen anberaumt.
Die CDU/SPD-Koalition in Fuldas Nachbarregion arbeitet höchst geräuschlos, so dass die Sozialdemokraten auch davon abgesehen haben, einen Herausforderer für den bei der Bevölkerung beliebten Mischak zu benennen. Dies hat bislang nur die FDP getan, die ihrerseits Jürgen Laurinat aus Schlitz als Kandidaten vorgeschlagen hat. 2018 und 2022 hatte sich Laurinat zweimal vergeblich um das Bürgermeisteramt in der Burgenstadt beworben.
Kreis Fulda: Vor der vierten Amtszeit
Das sagt die CDU
Das sagt die SPD
"Der SPD-Unterbezirk hat sich zunächst vor allem mit den Landtagskandidaturen beschäftigt. Diesen Prozess werden wir am 25. Februar mit der Wahl unserer Kandidaten und Ersatzkandidaten abschließen. Grundsätzlich halten wir es für wünschenswert, dass es zu Herrn Woide eine Alternative aus dem demokratischen Spektrum gibt. Ob die SPD eine/n Landratskandidaten/in aufstellt oder nicht oder ggf. eine/n Kandidaten/in unterstützt, haben wir bisher noch nicht entschieden." So Unterbezirksvorsitzende Birgit Kömpel und Michael Busold, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Fulda.
Das sagt die FDP
Laut dem FDP-Kreisvorsitzenden Mario Klotzsche "ist bisher ist nur ein Bewerber für das Amt des Fuldaer Landrates bekannt, Amtsinhaber Bernd Woide". Der Landkreis Fulda habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Woide setze klare Schwerpunkte bei den Themen solide Finanzen, Schulbau, Kreisstraßen und bei Zukunftsthemen wie Breitband und Glasfaser. "Das unterstützen wir".
Woide sorge auch dafür, dass keine Gemeinde im Landkreis allein zurückgelassen werde. Das sei nicht immer einfach, weil es zwischen den Kommunen teilweise auch gegensätzliche Interessen gebe, die es auszugleichen gelte. Die Kreisverwaltung als Behörde funktioniere gut und skandalfrei. Mit Blick auf andere Landkreise werde erkennbar, dass das nicht überall selbstverständlich ist.
Klotzsche wörtlich: "Wir arbeiten auf Kreisebene gut mit Bernd Woide und der CDU-Fraktion zusammen. Herr Woide ist ein Landrat zum Anfassen. Er ist bürgernah und verlässlich. Auch gegenüber anderen Kreistagskollegen ist er nie ,von oben herab', sondern immer kollegial. Ich weiß nicht, warum wir andere Bewerber unterstützen sollten".
Das sagen die Grünen
Seitens der Bündnisgrünen schreiben Marie-Louise Puls und Knut Heiland: "Für uns steht aktuell ein anderer Termin im Fokus, die Listenaufstellung der Grünen-Landesliste am 25. und 26. Februar in Wetzlar und die Unterstützung unserer Direktkandidaten. Erst danach werden wir Gespräche mit möglichen Landratskandidaten führen."
Das sagt die AfD
Pierre Lamely, Vorsitzender der AfD Fulda, schreibt auf Anfrage: "Landrat Woide wird von uns geschätzt. Er scheut sich nicht, unangenehme Themen anzusprechen. Aber wir werden ihn am Ende an seinen Taten messen müssen, denn mit Worten allein ist eine Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen und Krisen, in denen wir uns befinden, nicht möglich. Bei den doch sehr klaren Mehrheitsverhältnissen im Kreistag, wo CDU und AfD eine Mehrheit bilden könnten, wünschen wir uns den Abbau von Vorbehalten und ein weiteres Aufeinanderzugehen, wie dies zuletzt bei unserem Antrag zur Kritik an der gegenwärtigen Asylpolitik möglich war.
Wenn Landrat Woide uns hier entsprechende Signale zukommen lässt, könnte ich mir vorstellen, dass die AfD seine Wiederwahl unterstützt. Für ein entsprechendes Gespräch wäre ich jederzeit offen. Möglich ist aber auch, dass wir einen eigenen Kandidaten aufstellen. Eine entsprechende Beratung wird bei unserem Kreisparteitag am 18. März auf der Tagesordnung stehen".
Hinweis: Von der CWE und der Partei Die Linke lagen bis zum Wochenende keine Stellungnahmen vor. (Bertram Lenz) +++