Informationsveranstaltung von Tennet

Bürgermeister Tschesnok: "Fernstromleitung wird Hünfeld hart betreffen"

Eine Informationsveranstaltung von Tennet findet am Montag in der Haunehalle Burghaun statt.
Foto: Privat

03.02.2023 / HÜNFELD - Die bevorzugte Fernstromleitung Fulda-Main von Tennet wird Hünfeld "hart betreffen", sagt Bürgermeister Benjamin Tschesnok. Am Montag, 6. Februar, findet ab 18 Uhr in der Haunehalle in Burghaun dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung des Netzbetreibers statt.



Tschesnok bewertet diesen Vorschlag als "von allen schlechten Alternativen nicht als die Beste". Der 1000 Meter breite Trassenkorridor, der jetzt durch die Bundesnetzagentur weiter geplant werden soll, verläuft von Burghaun durch das Haunetal und östlich von Sargenzell durch das Erholungsgebiet Praforst weiter nach Bernhards und Fulda.

"Argumente nicht berücksichtigt"

Der Bürgermeister bedauert, dass von den Planern die detailliert vom Magistrat vorbereiteten Argumente offensichtlich nicht berücksichtigt worden seien. Lediglich im Bereich zwischen Burghaun und Hünfeld soll ein Teil der Leitung, so der Vorschlag von Tennet, als Erdkabel geprüft werden. Von diesen Plänen würden nicht nur die Kernstadt, Sargenzell und Rückers stark betroffen, sondern auch die Freizeit- und Erholungsanlagen in der Praforst. Außerdem müsse damit gerechnet werden, dass umfangreiche Waldflächen für die Trassen der Säge zum Opfer fielen.

Da es sich bei den vorgelegten Trassen lediglich um Korridore handele, könne noch nicht abgesehen werden, in welchem Umfang die Praforst direkt betroffen und die Erholungs- und Freizeitanlagen zerschnitten würden. Immerhin stünden bis zu 70 Meter hohe Masten bei den Planungen zur Diskussion, die teilweise doppelt so hoch seien, wie die Masten der bestehenden Tennet-Leitung bei Kirchhasel und östlich von Molzbach und Mackenzell.

"Ohne jede Rücksicht"

Bei den vorgelegten Planungen bestehe schon die Frage, so der Bürgermeister, ob die durchaus gewichtigen und stichhaltigen Argumente, die im Vorfeld von der Stadt Hünfeld und andere Akteure vorgetragen worden seien, von dem Netzbetreiber hinreichend berücksichtigt und abgewogen worden seien. Der Magistrat werde innerhalb der Detailplanungen, die nun durch die Bundesnetzagentur im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens vorgenommen würden, diese mit allem Nachdruck weiter ins Feld führen. Nach den bisherigen Erfahrungen habe er aber den Eindruck, so Tschesnok, dass die Planungen ohne jede Rücksicht auf die Belange der Region mit aller Macht durchgedrückt werden sollen. (pm) +++

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