Endgültige Wahl erst am 17. Juni

Jetzt offiziell: Nancy Faeser einstimmig als SPD-Spitzenkandidatin nominiert

Nancy Faeser am Freitagabend im Schlosshotel in Friedewald
Fotos: memento36

04.02.2023 / FRIEDEWALD - Der Landesvorstand der SPD hat Nancy Faeser einstimmig als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 8. Oktober nominiert. Die große Spannung war eigentlich schon vor dem SPD-Hessengipfel in Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) verflogen. Mit der Bekanntgabe ihrer Kandidatur als Spitzenkandidatin zur kommenden Landtagswahl hatte Nancy Faeser am Donnerstag für einen politischen Urknall gesorgt. Nun begründete sie ihre Entscheidung bei einer Pressekonferenz im Schlosshotel.



Schon in den vergangenen Tagen hatte sich klar herauskristallisiert, dass Faeser für die Hessen-SPD bei der anstehenden Landtagswahl als Spitzenkandidatin antreten wird. Die offizielle Nominierung des Landesvorstandes erfolgte allerdings erst am Freitagnachmittag. Die endgültige Wahl der Spitzenkandidatin soll dann erst am 17. Juni auf einem Parteitag in Hanau stattfinden.

Nancy Faeser begründete ihre Entscheidung, sich als Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten aufstellen zu lassen. Dabei ging sie auch auf die vielfach als problematisch angesehene Doppelbelastung als amtierende Bundesinnenministerin und wahlkämpfende SPD-Spitzenkandidatin ein. "Hessen ist meine Heimat. Anzutreten ist für mich Herzenssache", sagt Faeser, die zuvor einstimmig vom Gremium gewählt wurde. "Ich werde die erste Ministerpräsidentin von Hessen. Jetzt haben wir die Chance, Hessen nach vorne zu bringen."

Den Wählern in Hessen wolle sie in klares Angebot machen und Ministerpräsidentin werden. "Was ich mache, mache ich mit voller Leidenschaft. Es geht um meine Heimat, um Hessen. Und dafür brenne ich." Aber sie sagte auch: "Ich werde aus Verantwortung auch Innenministerin bleiben."

Unterstützung bekommt sie von Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Sie bezeichnete die Hessen-SPD als ihre zweite Familie. "Faeser ist eine kompetente Frau, die weiß, was sie tut. Ich wünsche mir, dass sie die nächste Frau ist, die als Sozialdemokratin ein Land führt." Zur möglichen Doppelbelastung sagt Dreyer: "Die Regel ist, dass Menschen aus dem Amt heraus kandidieren. Ich bin überzeugt, dass sie Innenministerin bleibt und Ministerpräsidentin wird."

Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger aus dem Saarland unterstützt Faeser: "Es war ein starkes, einstimmiges Votum heute. Ich glaube, dass die Hessen-SPD gute Voraussetzungen mitbringt. Faeser hat immer für eine kompetente und gleichzeitig warmherzige Problemlöserin gestanden."

Während die SPD Hessen ihre Zukunftsfrage für die anstehende Landtagswahl bekannt gab, demonstrierte die AfD einige hundert Meter im Ortsinneren gegen den Krieg in Europa. Zur Demonstration waren 120 Personen erschienen.  (kku/ mp)+++

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