Jetzt ist es raus!
Nancy Faeser (SPD) will Hessens Ministerpräsidentin werden
Archivfoto: O|N/Carina Jirsch
03.02.2023 / REGION -
Einen Tag vor dem Hessen-Gipfel der SPD in Friedewald im Landkreis Hersfeld-Rotenburg (O|N wird live vor Ort sein), verkündete die Innenministerin Nancy Faeser, dass sie SPD-Spitzenkandidatin in Hessen werden will.
Vorab hieß es, dass eine Entscheidung erst am Freitagabend getroffen werde. Die Hessen-SPD schreibt auf ihrer Facebook-Seite: "Unsere Landesvorsitzende Nancy Faeser möchte aus vollem Herzen Ministerpräsidentin werden. Bei unserem traditionellen Hessengipfel morgen bewirbt sie sich um die Spitzenkandidatur für das Amt der Ministerpräsidentin bei der Landtagswahl am 8. Oktober in Hessen!"
Faeser wandte sich zudem in einem Schreiben an ihre Ministeriumsmitarbeiter, wo sie ihre Entscheidung begründet: "Ja, ich kandidiere. Ich bin die erste Frau an der Spitze des Bundesinnenministeriums – und ich möchte die erste Ministerpräsidentin in Hessen sein. Und Sie kennen mich: ich trete an, um zu gewinnen." Zudem erklärt sie darin, dass ihr Amt weiterhin mit voller Kraft und Leidenschaft in Berlin ausüben werde. Falls sie die Landtagswahl verlieren sollte, möchte sie weiterhin Innenministerin bleiben. Sie schreibt in ihrem Statement: Selbst wenn in Hessen "die Wählerinnen und Wähler sich im demokratischen Wettbewerb anders entscheiden, werde ich weiterhin als Bundesinnenministerin meiner Verantwortung gerecht werden."
Große Skepsis bei den politischen Mitbewerbern
Der Spitzenkandidat der FDP Hessen für die Landtagswahl, Dr. Stefan Naas, erklärte in einer Stellungnahme: "Nancy Faeser hat nach langem Schweigen ihre Kandidatur angekündigt – sie hat das allerdings getan, ohne eine klare Entscheidung zu treffen. Die hat sie vermieden. Nancy Faeser behält ihr Amt im Bund und hat sich damit vorsichtshalber einen Rückfahrschein nach Berlin gelöst. Ob es klug ist, mit dem Herz in Hessen und dem Kopf in Berlin zu sein, ist grundsätzlich eine Sache der SPD. Dass das so wichtige Amt in Berlin nicht unter dem Spagat leidet, darf aber bezweifelt werden. Gerade die Bundesinnenministerin hat eine Vielzahl von Herausforderungen zu bewältigen, von extremistischen Bedrohungen von rechts und links bis zur Aufnahme von Geflüchteten." (nb/kku) +++
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