Im Schlosshotel gibt es Klarheit

Süddeutsche Zeitung sicher: Nancy Faeser wird SPD-Spitzenkandidatin

Tschüss Olaf, Hallo Hessen? Nancy Faeser will am Freitag in Friedewald erklären, ob sie Spitzenkandidatin der hessischen SPD zur Landtagswahl in diesem Jahr wird. Das Bild stammt aus dem Jahr 2021 bei einem Auftritt vom damaligen SPD-Spitzenkandidaten Olaf Scholz auf dem Linggplatz in Bad Hersfeld
Archivbilder: O|N/Hans-Hubertus Braune

31.01.2023 / FRIEDEWALD - Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Hessengipfel der Sozialdemokraten legen sich einige Hauptstadt-Medien fest: Die amtierende Bundesinnenministerin und SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser (52) möchte die künftige hessische Ministerpräsidentin werden. Ein erster Schritt ist dabei die Spitzenkandidatur ihrer Partei.



Mit Amtsinhaber Boris Rhein (CDU) sowie Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) zählen zwei politische Schwergewichte zu ihren Mitbewerbern. In Hessen wird der künftige Landtag am 8. Oktober dieses Jahres gewählt. Die CDU und die Grünen bilden derzeit die Regierungskoalition in Wiesbaden und haben ihre Spitzenkandidaten frühzeitig ins Rennen geschickt.

Die Sozialdemokraten in Hessen haben im Vorfeld betont, ihre Personalentscheidung beim traditionsreichen Hessengipfel im Schlosshotel im Schatten der Wasserburgruine in Friedewald erklären zu wollen. Ab Freitag treffen sich in dem schicken Ambiente die Vertreterinnen und Vertreter der SPD zu ihrer zweitägigen Klausur. Für den späten Freitagnachmittag ist eine Pressekonferenz anberaumt.

Ministerin in Berlin und Wahlkampf in Hessen?

Dass die 52-jährige Mutter eines Sohnes aus Bad Soden am Taunus als Spitzenkandidatin der hessischen SPD ins Wahlkampfrennen geht, schien lange logisch. Im November 2019 wurde sie zur Vorsitzenden der SPD Hessen gewählt. Doch dann folgte sie dem Ruf des Bundeskanzlers Olaf Scholz und wurde Bundesinnenministerin. Wie die Süddeutsche Zeitung am Montagabend exklusiv berichtete, habe sie sich aber mit dem Kanzler verständigt.

Die SZ schreibt in ihrem Exklusivbeitrag, dass Faeser als Spitzenkandidatin auch in Berlin als Bundesinnenministerin weiter arbeiten werde. Wenn sie die künftige Ministerpräsidentin werde, dann gehe sie zurück nach Hessen. Als Oppositionsführerin komme sie laut dem SZ-Artikel nicht infrage. Für die SZ stehe außer Frage, dass Faeser als Wunschkandidatin ihrer Fraktion als Spitzenkandidatin antreten werde.

Im Rittersaal vom Schlosshotel Prinz von Hessen werden am Wochenende neben Faeser auch die Ministerpräsidentinnen Malu Dreyer aus Rheinland-Pfalz und Anke Rehlinger aus dem Saarland sowie Außenpolitiker Michael Roth und der hessische SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Rudolph erwartet. (Hans-Hubertus Braune) +++

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