Wegen Mord an Jörg Schnarr (67)
Nach tödlichem Raubüberfall in Südafrika: Mordanklage gegen drei Verdächtige
O|N-Archivbild: Bistum Fulda/Bernd Vogt
25.01.2023 / FULDA/SÜDAFRIKA -
Die Nachricht hatte bundesweit Schlagzeilen gemacht und besonders in unserer Region für Entsetzen und Trauer gesorgt: Am 3. Oktober letzten Jahres war der 67-jährige Fuldaer Jörg Schnarr, der mit seiner Ehefrau und einem befreundeten Paar Urlaub in Südafrika machte, bei einem brutalen Raubüberfall erschossen worden. Am Dienstag beginnt am Gericht in Kabokweni in der Provinz Mpumalanga in Südafrika der Prozess gegen drei dringend Tatverdächtige zwischen 25 und 38 Jahren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Mord, versuchten Mord und versuchte Entführung vor.
Die vier Deutschen wurden damals auf dem Weg zu einer Safari-Lodge in der Nähe des südafrikanischen Krüger-Nationalparks in ihrem Leihwagen gestoppt, offenbar in der Absicht, sie auszurauben. Nach Polizeiangaben eröffnete einer der Täter das Feuer, als sich die Touristen weigerten, aus dem Auto auszusteigen und die Türen verriegelten. Jörg Schnarr, der am Steuer saß, sei tödlich getroffen zur Seite gekippt. Weil sein Fuß noch auf dem Gaspedal stand, sei das Auto hundert Meter rückwärts gegen eine Mauer geprallt. Dadurch habe er seinen Mitreisenden vermutlich das Leben gerettet, hieß es nach der Tat bei einer Pressekonferenz vor Ort. Denn die Angreifer hätten den Überfall abgebrochen, als sie sahen, dass Anwohner zu Hilfe kamen. Für Jörg Schnarr kam jedoch jede Hilfe zu spät, er starb noch vor Ort. Die Täter flüchteten ohne Beute.
Schon kurz nach dem brutalen Überfall hatte die Polizei vor Ort drei Verdächtige festgenommen. Einem von ihnen hatte der Wagen gehört, den die Männer zur Tatzeit fuhren. Sie kamen in Untersuchungshaft, ein Kautionsgesuch gegen den Hauptverdächtigen war abgelehnt worden.