Einsatzauslastung deutlich gestiegen
Was für ein Jahr! Krisen mit Auswirkungen auf die Bundespolizei-Arbeit
Fotos: Bundespolizeiabteilung Hünfeld
24.01.2023 / HÜNFELD -
Ob der im Februar 2022 von Russland begonnene Angriffskrieg auf die Ukraine, die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan, die Corona-Pandemie oder die Klimakrise mit Waldbränden und Demonstrationen - alle diese Ereignisse hatten auf die Polizeibeamten der Bundespolizeiabteilung Hünfeld im vergangenen Jahr sehr konkrete Auswirkungen in Bezug auf das Einsatzgeschehen. Um die Sicherheit in unserem Land zu gewährleisten, ist die Einsatzauslastung aufgrund dieser und anderer Einsätze im letzten Jahr deutlich gestiegen.
Verhinderung der illegalen Migration im Fokus
In den letzten Jahren seit 2015 war die Verhinderung der illegalen Migration über die Balkanroute an der Grenze zu Österreich und der Schweiz ein Schwerpunkt im Einsatzgeschehen der Hünfelder Bundespolizisten. Wochenweise waren in der Masse Einheiten der beiden Einsatzhundertschaften, sowie zeitweise der Technischen Einsatzhundertschaft (TEHu) dort im Einsatz. In 2022 kamen die polnische und tschechische Grenze als weiteres Einsatzgebiet hinzu. Viele ukrainische Flüchtlinge suchten seit Ende Februar über diese Grenzen Zuflucht in Deutschland.Die Hünfelder Einheit Einsatzunterstützung und Standortservice betrieb erneut – wie beim G 7 Gipfel des Jahres 2015 – mehrere Versorgungspunkte in Österreich und war damit für die Verpflegung von täglich bis zu 1400 Angehörigen der Bundespolizei und der Polizeien der Länder zuständig. Eine wahre Mammutaufgabe, die sehr erfolgreich gemeistert wurde. Nachdem die Spiele der Fußball-Bundesliga im letzten Jahr wieder in vollen Stadien stattfinden konnten, stiegen auch wieder die Einsatzanforderungen für geschlossene verbandspolizeiliche Einsätze an die Abteilung.
Einsatz bei Fußballspielen
Um die Sicherheit des Bahnverkehrs zu gewährleisten und Auseinandersetzungen rivalisierender Fangruppen zu verhindern, waren alle Hünfelder Einheiten von den zwei EHu, der TEHu, der BFHu, über den Polizeiärztlichen Dienst (PÄD) bis zur Unterstützungseinheit (UE) im vergangenen Jahr bei brisanten Fußballspielen im Einsatz. Häufige Deliktbereiche wie der Raub von Fanartikeln, Plünderungen von Bahnhöfen, aber auch die Verwendung von Pyrotechnik, erforderten das Vorgehen gegen die häufig alkoholisierten Fußballstörer.Ein Schwerpunkt der Kräfte der BFHu und Spezialisten der TEHu bildeten regelmäßig Einsätze für externe Bedarfsträger wie Zoll und Bundeskriminalamt in Ermittlungsverfahren gegen die Schleusungskriminalität oder Schwarzarbeit. Bei Hausdurchsuchungen im gesamten Bundesgebiet konnten im Rahmen dieser Ermittlungsverfahren zahlreiche bestehende Haftbefehle vollstreckt werden. Auf-grund der Gefährdungslage und den vorhandenen Verbindungen zur organisierten Kriminalität, war oftmals ein robustes Vorgehen notwendig.
Klimaaktivisten und Waldbrände
Speziell ausgebildete Einheiten des PÄD und der TEHu unterstützten in Frankfurt die hessische Landespolizei. Klimaaktivisten des Bündnisses "Letzte Generation" hatten sich bei Klimaprotesten im Stadtgebiet Frankfurt an zentralen Stellen, wichtigen Transportwegen und auf der Autobahn mit Sekundenkleber mit den Händen auf der Fahrbahn festgeklebt. Eine zeitweise Sperrung von mehreren Fahrbahnen war erforderlich. Durch die Einsatzkräfte wurden die Anklebungen ohne Verletzungen der Aktivisten gelöst und die Störungen behoben.Im August unterstützten die Wasserwerfer der Hünfelder Wasserwerfer-Einheit bei der Brandbekämpfung einer großflächigen Waldbrandlage im Nationalpark Sächsische Schweiz und bei dem Flächenbrand auf einem Spreng- und Versuchsplatz der Kampfmittelbeseitigung im Berliner Grunewald. Die Unterstützung erstreckte sich vom Transport von Löschwasser zu den Entnahmestellen, bis zu dem Ablöschen von Brandherden, die sich durch die Umsetzung von Munitionsresten im Grunewald ausbreiteten. Allein im Grunewald wurden mehr als 180.000 Liter Wasser abgegeben.
Auswirkungen der Fußball-Weltmeisterschaft und der Jahreswechsel erforderten die Unterstützung der niederländischen Polizei durch Wasserwerfer zum Jahres-ende. Aufgrund von gewalttätigen Ausschreitungen marokkanischer Fans nach Spielen ihrer Mannschaft unterstützten die Hünfelder Wasserwerfer ihre niederländischen Kollegen im Dezember in Den Haag und Rotterdam. (pm) +++