Längst keine Randerscheinung mehr
Jahresauftakt der Arbeitnehmer-Bewegung: "Prekäre Arbeit abschaffen"
Fotos: KAB
23.01.2023 / FULDA -
Erstmals nach der pandemiebedingten Pause fand der traditionelle Jahresauftakt der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Diözesanverband Fulda wieder in Präsenz statt. Nach dem einleitenden Wortgottesdienst mit Diakon Bernhard Schindler in der Kirche St. Andreas Neuenberg fand der anschließende Empfang und Impulsvortrag in der Katholischen Akademie des Bistums Fulda statt.
Bei einem Gläschen Sekt konnten sich die Teilnehmenden beim Infostand der KAB Arbeitsgruppe "prekäre Arbeit" informieren und auf das Jahresthema der KAB Fulda einstimmen. Anschließend sprach nach einführenden Worten des KAB Diözesanvorsitzenden Klaus Schmitt Generalvikar Prälat Christof Steinert ein Grußwort zu den Teilnehmenden, in dem er alle zu mehr Solidarität aufrief.
Alarmierende Zahlen
Die Folgekosten der Krise wurden von den Armen und Menschen mit Normaleinkommen bezahlt, während die Reichen nicht -nach dem Prinzip einer gerechten Lastenverteilung- zur Mitfinanzierung herangezogen wurden. Die Lage verschärft sich jetzt nochmals angesichts der Corona-Pandemie, der Zuspitzung durch den Krieg in der Ukraine und der steigenden Lebenshaltungskosten gerade für diejenigen, die sowieso schon am Rand stehen."
Umdenken in der Politik
Ausdrücklich begrüßte der KAB-Referent die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro, forderte gleichzeitig aber eine weitere deutliche Anhebung: "Die KAB fordert einen gesetzlichen Mindestlohn von 14,69 Euro. Diese Höhe ist das Mindeste, um wenigstens ansatzweise auch Altersarmut zu verhindern. Angesichts der Inflation muss auch der Mindestlohn nochmals deutlich steigen, sonst nimmt die soziale Spaltung in unserer Gesellschaft weiter zu." Als guten politischen Schritt bewertete Schäfers auch die Ausweitung der Tarifbindung von Unternehmen durch eine Novellierung des Tariftreuegesetzes. "Da, wo es tarifvertragliche Bindungen in den Unternehmen gibt, sind die Rechte der arbeitenden Menschen besser geschützt. Tarifverträge sind ein Beitrag zum sozialen Frieden und zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit in den Unternehmen."
Die folgende angeregte Diskussion, die von KAB Diözesansekretärin Linda Auth moderiert wurde, machte die Aktualität des Themas nochmals deutlich. Abschließend überreichte der Diözesanvorsitzende Egon Schütz zusammen mit der KAB Angestellten Heike-Brenzel Auth einen Präsentkorb an den Referenten, der unter großem Applaus der Teilnehmenden verabschiedet wurde. Die Veranstaltung endete mit einem Gebet und dem Segen von Generalvikar Prälat Christof Steinert. (pm) +++