CDU-Neujahrsempfang
Kritik an Berliner Regierung: "Ampel-Gehampel" statt "Klarer Kurs"
Fotos: Carina Jirsch
20.01.2023 / LAUTERBACH -
Der hessische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Boris Rhein hat am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang der CDU Lauterbach im "Posthotel Johannesberg" dazu aufgerufen, dass die Landespolitik die Erfordernisse und Bedürfnisse des ländlichen Raumes weiter verstärkt im Blick haben müsse.
Dank und Rettungs- und Einsatzkräfte
Optimismus und Mut sowie positive Gedanken erhoffte sich auch Erster Kreisbeigeordneter und CDU-Kreisvorsitzender Dr. Jens Mischak. Er bedankte sich besonders für den Einsatz während des friedlichen Jahreswechsels im Vogelsbergkreis und für den Einsatz an 365 Tagen bei Polizei, Rettungs- und Einsatzkräften. Wer diese attackiere, habe Strafen verdient."Kein besserer Kandidat als Mischak"
Den aktuellen Flüchtlingszustrom schultere gerade die kommunale Familie. Länder und Kommunen zögen hier an einem Strang, aber der Schlüssel für die Zuwanderung und Sicherung der Grenzen liege alleine in Berlin. "Wir nehmen unsere Verantwortung wahr, aber dies ist eine Gemeinschaftsaufgabe, und hier erwarte ich ein größeres Engagement in Berlin", formulierte der Ministerpräsident. Landratskandidat Mischak habe sich als Vizelandrat ein enormes Vertrauen seiner Bürger erarbeitet und daher wünschte er ihm viel Erfolg. "Ich kann mir keinen besseren Amtsinhaber und keinen besseren Kandidaten vorstellen", so Rhein. Und mit Michael Ruhl gebe es im Landtag eine vernehmbare Stimme für den ländlichen Raum, der zudem ausgewiesener Experte für Haushaltsfragen sei."Der Krieg ist längst bei uns angekommen, und zwar in Form einer ernsten Energiekrise und Flüchtlingsbewegungen". Dies sei Putins Kalkül, nämlich für Verunsicherung zu sorgen. "Ist die Demokratie in dieser Form bedroht?", fragte Rhein, der sich erfreut darüber zeigte, dass es keinen Streit beispielsweise über die Strom- und Gaspreisbremse gegeben habe. Weder parteipolitisch noch zwischen Ländern und dem Bund.
"Die Dinge dauern zu lange", bedauerte Rhein, der unterstrich, dass die Bundesländer in ihren Entscheidungen ein Korrektiv sein müssten zu der allzu oft zaudernden Bundesregierung. "Hessisches Geld muss in Hessen bleiben", so der Ministerpräsident, der eine Neuordnung des Länderfinanzausgleichs forderte.
Er forderte unter anderem einen Kinder-Gesundheitsgipfel, um die aktuelle Notlage der Versorgung mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Punkt: "Stärkt die Bundesregierung die Automobilindustrie oder schwächt Sie sie? - Das sei nicht zu erkennen. Wo seien beispielsweise die Million Schnell-Lade-Stationen, die bis 2030 installiert sein sollten. Auch gebe es keinen konkreten Plan bezüglich Erneuerbarer Energien. Man brauche mehr Technologieoffenheit und weniger Verbote, um letztendlich den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Man lasse sich nichts vormachen bezüglich Klimaschutz: Dafür habe sich die CDU bereits eingesetzt, als die anderen Parteien dieses Thema noch gar nicht auf der Agenda gehabt hätten.
Stichwort Staatsbürgerschaft
"Die Staatsbürgerschaft wird nicht für lau vergeben werden können", betonte Rhein ausdrücklich. Die Staatsbürgerschaft stehe immer am Ende einer erfolgreichen Integration und nicht an deren Anfang. Sie sei das größte Schutzversprechen, das ein Staat einem Bürger gegenüber aussprechen könne. Unkontrollierte Zuwanderung müsse verhindert, qualifizierte Zuwanderung gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel aber gefördert werden.Nach dem Schlusswort Michael Ruhls gab es einen Korb mit regionalen Produkten, überreicht von Jens Mischak, Rainer-Hans Vollmöller und Uwe Meyer. Zudem trug sich Rhein in das Goldene Buch der Stadt ein. (Bertram Lenz) +++