Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stefan Buß: Warum das Kamel zwei Höcker hat
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
25.01.2023 / FULDA -
Die Liebe ist das Erkennungszeichen für die Kinder Gottes. Denn Gott ist die Liebe. Wenn der Heilige Geist in der Taufe auf uns herabgekommen und in uns Wohnung genommen hat, dann brennt seitdem das Licht der Liebe Gottes in unseren Herzen. Und das muss sich in einem Leben in Liebe zeigen. Wir erkennen, dass wir Kinder Gottes sind, wenn wir einander lieben! (vgl. 1 Joh 4,7-16).
Manchmal hat es den Anschein als hätten einige Christen dies im Laufe der Jahre durch verschiedene Umstände vergessen. Das erinnert mich ein wenig an eine Geschichte, die Margarete Kubelka (1923 – 2000, dt. Schriftstellerin) erzählt und in der es darum geht, wie das Kamel zu seinen Höckern kam. Das Kamel, das die drei Weisen zum Christkind in der Krippe begleitet hat, durfte, genau wie die Könige, dem Kind begegnen. Und wie es dort an der Krippe kniete, da bemerkte es, dass die Weisen, angesteckt vom Glanz des Christkindes, einen strahlenden Heiligenschein über dem Kopf hatten; und auch über dem Haupt des Kamels leuchtete ein Heiligenschein. Das Kamel war sehr beschämt, denn es war ja nur ein einfaches Kamel. Da griff das Christkind nach seinem Heiligenschein, spaltete ihn in der Mitte und legte die beiden Hälften dem Kamel auf den Rücken: "Du sollst immer an diese Begegnung denken!" So zog das Kamel mit den zwei Höckern aus dem Heiligenschein, der durch die Begegnung mit dem Christkind entzündet worden war, nach Hause. Es wurde sehr alt und hatte viele Nachkommen. Und alle hatten auf dem Rücken diese beiden Höcker. Aber bald wussten sie nicht mehr, woher diese Höcker kamen. Es waren halt nur Kamele.