Martin Best ist wieder unterwegs
Der Trommler will wieder die Fahne des TV Flieden aufhängen bei der WM
Fotos: privat
19.01.2023 / FLIEDEN/KATTOWITZ -
Für ihn sind die Begriffe Globetrotter oder Weltenbummler erfunden worden. Jeweils mit dem Etikett Handball vorgeschaltet. Seit 2004 hat er nur vier internationale Großereignisse dieser beliebten Mannschaftssportart verpasst - es ist seine 16. EM oder WM. Natürlich ist er auch jetzt ist er wieder unterwegs: bei der Handball-WM, die dieser Tage in Polen und Schweden stattfindet. Die Rede ist von Martin Best, den jeder in Flieden kennt, der vielen in der Region ein Begriff ist. OSTHESSEN|NEWS nahm Kontakt mit ihm auf.
Vor wenigen Stunden der 65-Jährige mit drei Handball-Freunden in Kattowitz angekommen. Martin Sochert, Nils Müller und Thomas Jansen - das sind die Freunde, ausnahmslos ehemalige Handballer aus dem Raum Göttingen. Ein vierter stößt morgen hinzu: Frank Appel, der am Mittwoch erst seinen 60. Geburtstag feierte. Kennengelernt hat sich die Gruppe während einer Busfahrt nach Breslau - beim letzten Handball-Großereignis in Polen, der EM. Deutschland gewann damals den Titel.
Ersatzzug von Hannover nach Berlin: "Es war nur ein Schrecken"
Der Fliedener ist von Kattowitz, der 300.000-Einwohner-Stadt und dem Industrierevier, dem einstigen Kohle- und Bergbauzentrum in Oberschlesien, angetan. "Es ist aufgeräumt und sauber. Ein moderner Stadtkern. Es leuchtet noch alles. Es sieht gut aus." Untergekommen ist die Gruppe im Hotel "Monopol" im Stadtzentrum, nahe des Bahnhofs. Best aber schränkt sein Urteil ein. "Unterwegs sieht man doch, dass der Wohlstand nicht so ausgeprägt ist."
"Argentinien ist lösbar. Gegen Holland und Norwegen wird es schon heftiger"
Doch was soll's, schließlich sind die Deutschen zum Handball ins Nachbarland gekommen. Die DHB-Auswahl hinterließ in der Vorrunde durch die Siege gegen Katar, Serbien und Algerien einen guten Eindruck. Auch für alle Daheimgebliebenen. Dazu zählten auch Best und seine Freunde. Soweit ich beim TV Flieden geguckt hab', war's gut." Am Donnerstag steht der erste Vergleich der Hauptrunde an. Gegner ist Argentinien. "Das müsste noch lösbar sein. Gegen die Niederlande und Norwegen wird es schon heftiger." Er ergänzt noch eines, was für den gesamten Sport gilt: "Mittlerweile ist die Leistungsdichte so eng beieinander."Kommen wir zu dem, wofür Martin Best bekannt ist: für Stimmung und Werbung. "Ich habe vier Trommeln dabei", betont er mit Stolz in der Stimme. Was er für seinen Verein aus dem Königreich tut, das beherzigt er auch international. "Und ich probiere, auch die Fahne des TV Flieden aufzuhängen. So dass sie im Fernsehen sichtbar ist." Jeder, der sich für Handball interessiert, entdeckt sie. Fällt sie unweigerlich ins Auge. Es ist kostenlose Werbung für den TVF. Promotions, wie man heute sagt. Werbung, für die andere lang stricken müssen.
"Der Handball liegt mir am Herzen" - Schnell. Impulsiv. Teamgeist
"Auch viele Fliedener wissen, dass ich hier bin", weiß Best einfach. Er ist im Königreich bekannt, als Ex-Handballer oder auch als Karnevalist. Jetzt ist er wieder unterwegs. Und es scheint, als nehme diese Geschichte kein Ende. Jedenfalls vorerst nicht. (Walter Kell) +++