Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stefan Buß: Der verlorene Sohn – der barmherzige Vater
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
21.01.2023 / FULDA -
Ein Sohn will das elterliche Haus verlassen, verlangt die Auszahlung seines Erbes und bringt binnen kürzester Zeit dieses Erbe durch. Da merkt er, am untersten Ende der Nahrungskette angekommen, wie falsch seine Entscheidung war. Er will umkehren, geht zum Vater zurück, hofft wenigstens auf ein bisschen Barmherzigkeit. Der Vater indes wartet bereits auf den Sohn, er rennt ihm entgegen und verzeiht ihm, noch bevor der Sohn sich entschuldigen kann.
Deswegen ist es das Gleichnis vom barmherzigen Vater: Jesus beschreibt in dieser Erzählung die Barmherzigkeit Gottes. Gleichzeitig beleuchtet er in den wenigen Versen auch die Situation jedes Menschen: Jeder Mensch macht Fehler, schlägt falsche Wege ein, braucht jemanden, der verzeiht, ihn umarmt und wieder in die Gemeinschaft aufnimmt. Auch davon berichtet das Gleichnis. Aber da ist noch eine dritte Person, die allzu oft untergeht: Der zweite Sohn dieses Vaters, der alles richtig gemacht hat. Dieser Sohn war geblieben, hatte immer fleißig im väterlichen Betrieb gearbeitet, sein Erbe nicht in fremden Landen mit zweifelhaftem Vergnügen durchgebracht. Er kann sich nicht so recht über die Haltung seines Vaters freuen. Er war treu an seiner Seite und das wird nicht einmal richtig gewürdigt.
"Ja, ich will wieder heim und zu meinem Vater gehen!" (Stefan Buß) +++