Tim Rüdiger und Lisa Peppler
Ein besonderes Geschwister-Paar im Handball - Eintauchen in neue Welten
Fotos: ON-Archiv, gox
12.01.2023 / ALSFELD -
Lisa Peppler, geborene Rüdiger, und ihr Bruder Tim sind ein besonderes Handball-Geschwister-Paar. Ihr Weg begann beim TV Alsfeld - heute spielen sie in höherklassigen Teams. Er lief vor wenigen Jahren bei der HSG Wetzlar in der Bundesliga auf und stand kurz davor, Stammplatz zu werden, aktuell spielt er bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. Sie wechselte vor der Saison von der HSG Großenlüder/Hainzell zur SG Kirchhof/Melsungen. Beides also Handballer durch und durch.
Tim Rüdiger schien 2017 mit dem Gewinn der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft der Durchbruch im Bundesligakader der HSG Wetzlar gelungen zu sein, wo er die Saison über bereits mittrainiert hatte. Rückgriff: Der Handball wurde Tim quasi in die Wiege gelegt: Vater Matthias war ein gefürchteter Mittelmann beim TV Alsfeld, seine Mutter Daniela spielte dort und war bis vor wenigen Jahren als Jugendtrainerin tätig.
Entweder nach Mittelhessen oder nach Melsungen
Tim erhielt von der HSG Wetzlar einen Profivertrag, den er aber wegen einer Knieverletzung nicht erfüllen konnte. Doch es ging weiter: Aufstieg mit der zweiten Mannschaft in die 3. Bundesliga in 2018. Zurück auf dem Feld bot sich erneut eine Chance im Bundesliga-Kader, als der norwegische Weltklasse-Rechtsaußen Kristian Bjørnsen mit einer Knieverletzung ausfiel. "Er ist ein Typ ähnlich wie Golla, ein absolutes Vorbild und ein Arbeiter, der sich selbst immer wieder motiviert, besser zu werden und zudem einfach einen überragenden Abschluss hat. Ein paar Varianten schaut man sich da natürlich ab", blickt Tim zurück.
Furiose Einsätze in Pokal und Bundesliga
Mit zwei furiosen Einsätzen im Pokal gegen die MT Melsungen und in der Bundesliga gegen Göppingen stand die Tür für Tim Rüdiger weit offen – wäre nicht ausgerechnet im Spiel gegen Göppingen ein Kahnbeinbruch mit einer längeren Verletzungspause dazwischengekommen. Es folgte ein Angebot des Zweitligisten TuS Ferndorf, dem Tim folgte. Die Saison 19/20 wurde abgebrochen, dann folgte in den Profiligen eine "Geisterspielsaison", in der er durchspielen konnte.Eines der aufregendsten Spiele in Tims Laufbahn
Für den Rest der Saison ist er optimistisch: "Nun steht das Mittelhessen-Derby in Pohlheim an - sie müssen unbedingt gewinnen, wenn sie den Abstieg noch vermeiden wollen." Den Klassenerhalt sieht er nach dem Sieg gegen Ferndorf für das eigene Team als so gut wie sicher an und blickt noch weiter nach oben: "Jetzt sollte ein einstelliger Tabellenplatz machbar sein."
Lisas Lust auf eine neue sportliche Herausforderung
Den Wechsel seiner Schwester Lisa von Großenlüder/Hainzell nach Kirchhof kann man gut nachvollziehen: "Ich hatte nochmal Lust auf eine neue sportliche Herausforderung - vor allem die Möglichkeit, dort auch mit der ersten Mannschaft zu trainieren, war für mich ein großer Anreiz. Ich habe viele neue Impulse bekommen, habe viel dazu gelernt und konnte mich in Kirchhof weiterentwickeln. Und eins ist klar: die Dritte Liga ist nochmal etwas anderes als die Oberliga, die Geschwindigkeit ist noch höher und auch körperlich ist es ein Unterschied. Und die Spielerinnen machen insgesamt einfach weniger Fehler."Ihre Entwicklung skizziert sie so: "Ich persönlich bin sehr gut im Team und der Oberliga angekommen und durfte vor allem in der Abwehr eine wichtige Rolle übernehmen. Besonders stolz und dankbar bin ich für die beiden Einsätze in der dritten Liga, die mir bestimmt lange in Erinnerung bleiben werden. Unser Ziel ist der Klassenerhalt und ich hoffe, dass wir den recht schnell in der Tasche haben und die Saison im Mittelfeld abschließen können." (gox) +++