Pollen im Januar

Milder Winter: Allergiker reiben sich schon jetzt die Augen

Der milde Winter hat schon jetzt Auswirkungen auf Allergiker.
Symbolbild: Pixabay

13.01.2023 / REGION - Viele Allergikerinnen und Allergiker reiben sich zurzeit im wahrsten Sinne des Wortes verwundert die Augen. Denn sie tränen und jucken bereits im Januar. Ein milder Winter mit für die Jahreszeit untypisch hohen Temperaturen sorgt für eine besonders früh beginnende Pollenzeit. Am frühesten fliegen Haselpollen, die man im Extremfall schon im Dezember beobachten kann. Den Haselpollen folgen in einem Abstand von circa zwei Wochen die Pollen der Erle.



Laut dem Deutschen Wetterdienst ist die aktuelle Belastung mit Hasel gering bis mittel. Die Pflanzen treiben ihre Knospen teilweise schon jetzt im Januar aus. In Deutschland sind circa 15 Prozent der Menschen vom allergischen Schnupfen gegen mindestens eine Pollenart betroffen.

Die Pollenallergie ist damit die mit Abstand häufigste Allergie. In den meisten Fällen werden die Symptome um das zwanzigste Lebensjahr als Heuschnupfen erkannt. Er wird durch Pollen von Bäumen, Sträuchern und Gräsern ausgelöst. Die Betroffenen haben einen ständigen Niesreiz. Die Augen sind gerötet, geschwollen und tränen und die Nase ist verstopft und läuft. Das Durchatmen kann schwerfallen und bei Menschen mit allergischem Asthma kann Hustenreiz hinzukommen.

Eine allergische Reaktion ist eine Überreaktion des Immunsystems. Das Immunsystem kommt mit einer eigentlich harmlosen Substanz wie im Falle des Heuschnupfens besonders den Pollen in Kontakt. Es bildet Antikörper gegen das Allergen. Kommt es nun zu einem erneuten Kontakt, wird der Botenstoffe Histamin ausgeschüttet und löst dann unter anderem den Niesreiz und das Augenjucken aus.

Was kann man gegen allergische Beschwerden tun?

Am wichtigsten und effektivsten ist die Allergenvermeidung, die gerade bei einer Pollenallergie extrem schwierig ist. Man kann die Pollenanzahl aber mit einigen Tipps und Tricks deutlich reduzieren. Zunächst sollten Allergikerinnen sämtliche Kleidung im Hausflur ablegen und somit ein Verschleppen in die Wohnung vermeiden. Nachdem man zuhause angekommen ist, sollte man duschen und die Haare waschen, um somit die am Körper haftenden Pollen abzuspülen.

Hat man starke und akute Symptome kann man sich vorsichtig die Augen ausspülen. Außerdem kann eine Kochsalzlösung aus der Apotheke genutzt werden, um sie in einer Nasendusche zum Spülen des Nasenrachenraumes zu verwenden. Man muss nicht auf Sport im Freien verzichten. Allerdings sollte man auf die Tageszeiten zu
denen man an der frischen Luft Sport treibt, achten. Früh am Morgen oder am späten Abend ist die Belastung mit Pollen am geringsten und somit hat man dann die wenigsten Auswirkungen zu erwarten.

Gleiches gilt im Übrigen auch für das Lüften der heimischen Wohnung. Neben Tropfen mit Cromoglicinsäure die eine allergische Reaktion verhindern sollen wird bei Allergien die Medikamentengruppe der Antihistaminika eingesetzt, die sich gegen den Botenstoff richten, der allergische Beschwerden auslöst. Bei starken Symptomen kann man Präparate wie Ceterizin und Loratidin auch als Tablette einnehmen und mit Cortison ergänzen.

Die als Desensibilisierung bekannte spezifische Immuntherapie verspricht, wenn sie konsequent durchgeführt wird den besten Erfolg gegen den allergischen Schnupfen. Dabei wird der Körper über Jahre immer wieder mit dem Allergen konfrontiert. Falls man zu dieser Therapie Fragen hat, ist der HNO-Arzt der beste Ansprechpartner. (ab) +++

Hier finden Sie zahlreiche weitere Informationen zum Pollenflug und rund um das Thema Pollenallergie:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizespollen/gefahrenindexpollen.html 
https://www.allergieratgeber.de/tipps-fuer-allergiker/kreuzallergien

Eine laufende Nase ist bei Allergikern ein typisches Symptom.
Symbolbild: Pixabay
In der Apotheke gibt es spezielle Kochsalzlösungen.
Symbolbild: O|N/Maria Franco

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