Glücklicherweise harmlos

Rastanlage Berfa: Streife sieht Rauch von der Ladefläche eines Lkws aufsteigen

Da die temperatur knapp 70 Grad betraf, wurde in Abstimmung mit der Polizei der LKW vorsichtshalber von der Autobahn in die Nähe der Feuerwehr gebracht.
Fotos: Henrik Schmitt

11.01.2023 / ALSFELD - Am Dienstag gegen 23:00 Uhr stellte eine Streife der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld im Rahmen einer Streifenfahrt auf der Rastanlage Berfa (A 5) eine zunächst seltsame und nicht erklärbare Rauchentwicklung von der Ladefläche eines geparkten Sattelkippers aus dem Landkreis Hildesheim fest. Nachfolgend der Bericht der Polizei.



Der Sattelkipper mit Kastenmulde war abgestellt auf einem Stellplatz im Bereich der Lkw-Parkfläche. Aufgrund der unklaren Rauchentwicklung entschied sich die Streife im Rahmen der Gefahrenabwehr den schlafenden Lkw-Fahrer umgehend zu wecken. Durch den 50-jährigen polnischen Fahrzeugführer wurden der Streife unverzüglich die Ladungspapiere ausgehändigt. Zeitgleich erfolgte über die Rettungsleitstelle des Vogelsbergkreises die Alarmierung der freiwilligen Feuerwehr Alsfeld.

Lkw hatte offenbar Metallspäne geladen

Anhand der Transportdokumente konnte festgestellt werden, dass es sich bei der Ladung um 26 Tonnen Sphäroguss-Späne handelte. Dabei handelt es sich um Metallspäne, die als Abfallprodukt bei unterschiedlichsten Zerspanungsverfahren (Drehen/Fräsen) in der metallverarbeitenden Industrie anfallen. Im vorliegenden Fall sollten die Metallspäne von einem Unternehmen aus dem Raum Hannover zum Zweck des Recyclings nach Kaiserslautern transportiert werden.

Aufgrund der gesetzlich festgelegten Lenk- und Ruhezeiten im Güterverkehr entschied sich der polnische Fahrzeugführer auf seiner Fahrtstrecke die Rastanlage Berfa anzufahren, um dort seine tägliche Ruhezeit zu verrichten. Nachdem er sein Fahrzeug abgestellt hatte, legte er sich im Führerhaus schlafen, ohne dass es zu diesem Zeitpunkt zu Auffälligkeiten an dem Sattelkipper oder der Ladung kam.

Kühl- und Schmiermittel waren Grund der Rauchentwicklung

Durch die freiwillige Feuerwehr Alsfeld wurde die Ladung hinsichtlich der Rauchentwicklung eingehend untersucht. Dabei konnte als Ursache festgestellt werden, dass es aufgrund diverser Anhaftungen von Kühl- und Schmiermitteln an den Metallspänen zu einem Oxidationsprozess gekommen war. Begünstigt wurde dieser Prozess durch die vorherrschende Wetterlage mit hoher Luftfeuchtigkeit. Durch diesen Oxidationsprozess kam es zu der sichtbaren Rauchentwicklung oberhalb des Sattelkippers.

Eine mögliche Selbstentzündung der Ladung oder die Entstehung eines Fahrzeugbrands waren nach Angaben der Feuerwehr, aufgrund des Oxidationsprozesses, ausgeschlossen. Eine Gefahr bzw. Gefährdung durch die Rauchentwicklung oder die Rauchschwaden bestand für die Verkehrsteilnehmer der Rastanlage Berfa und die Rettungskräfte zu keinem Zeitpunkt. Es kam durch diesen Prozess zu keinerlei Sachschaden an dem Muldekipper.

In Begleitung der Feuerwehr und der Polizei wurde der Muldenkipper nach Abschluss der Untersuchungen nach Alsfeld ins Gewerbegebiet "Ost" eskortiert. Dort wurde zuvor eine Freifläche als Abstellraum lokalisiert, auf welcher eine weitere Störung für Außenstehende auszuschließen war. (pm) +++

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