VR-Vorstand Werner Eichler verabschiedet
Rekordinhaber: Fast 50 Jahre im Dienst für die Bank, ihre Mitglieder und Kunden
Fotos: Erich Gutberlet
23.12.2022 / HÜNFELD -
Die VR Bank NordRhön hatte am Donnerstagabend in die Hünfelder Stadthalle Kolpinghaus eingeladen, um den langjährigen Vorstandssprecher Werner Eichler in den Ruhestand zu verabschieden. Viele kollegiale Weggefährten, aber auch zahlreiche Gäste aus allen Bereichen des kommunalpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens waren gekommen.
Im Mittelpunkt standen dabei die Rede von Vorstandsmitglied Walter Mengel sowie Grußworte von Bürgermeister Benjamin Tschesnok, des Vorstandsmitgliedes des Genossenschaftsverbandes Marco Schulz sowie des Aufsichtsratsvorsitzenden Christoph Priller. Musikalisch wurde die Feierstunde gestaltet vom Streicherensemble des Kammerorchesters Hünfeld.
Mengel: "Als Sie am 1. August 1973 ihre Ausbildung bei der Volksbank Tann begonnen haben, wer hätte da gedacht, dass Sie in 1990, also 17 Jahre später - im Alter von 33 Jahren - zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied bestellt werden sollten und dass Sie diese Vorstandstätigkeit über einen so langen Zeitraum von mehr als 27 Jahren ausüben würden?" Insgesamt sei der Bald-Ruheständler fast 50 Jahre in der genossenschaftlichen Organisation für die VR Bank beziehungsweise deren Vorgängerinstitute tätig gewesen. Dies sei laut Personalabteilung "die längste Betriebszugehörigkeit, welche wir je hatten".
Steffen Roth folgt nach
Mengel weiter: "Bei Ihnen mussten nicht nur die Zahlen stimmen, sondern auch das Verhältnis zu unseren Mitarbeitern und Kunden. Gleichwohl haben sich die Zahlen imposant entwickelt. Die Bilanzsumme der Bank liegt mittlerweile bei über 1,6 Milliarden Euro. Wir beschäftigen über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und werden von annähernd 23.000 Mitgliedern getragen. Unsere VR Bank NordRhön hat sich gut entwickelt und ist personell und organisatorisch gut aufgestellt. Die Nachfolge im Vorstand ist mit Steffen Roth geregelt, sodass alles in geordneten Bahnen weitergehen kann".Thema Fusionen
Stets gesprächsbereit
Es hätten auch schwierige Entscheidungen getroffen und unangenehme Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Besonders herausfordernd seien in diesem Zusammenhang die Filialschließungen gewesen, die bei vielen betroffenen Kunden nicht auf Verständnis gestoßen seien. Doch auch hier habe Eichler durch viele Gespräche mit den jeweils Betroffenen, insbesondere auch mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern, maßgeblich dazu beigetragen, dass die Schließungen letztendlich akzeptiert wurden und die Kunden dem Geldinstitut treu geblieben seien.Stark sozial engagiert
Grußworte
Marco Schulz, Vorstand Genossenschaftsverband, nannte Eichler angesichts von dessen langem Berufsleben einen "Rekordinhaber", der stets Verantwortung für die Bank und die Region insgesamt übernommen habe. Dafür, dass er auch unpopuläre Entscheidungen habe treffen müssen, gebühre ihm hoher Respekt. Das Fazit des zuständigen Prüfers für die Genossenschaftsbanken: "Ich erteile Ihnen einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk".
"Die genossenschaftliche Idee bleibt aktuell", betonte Hünfelds Verwaltungschef Benjamin Tschesnok und würdigte Eichler, der das genossenschaftliche Denken von der Pike auf gelernt, verinnerlicht und gelebt habe. Gerade in ländlichen Regionen übernähmen genossenschaftlich strukturierte Banken und Sparkassen Verantwortung für die Menschen, und auch dies habe der zu Verabschiedende vorgelebt.
"Mit Respekt und Skepsis"
Eichler selbst hatte verschiedene Anekdoten aus seinem Tanner und Hünfelder Arbeitsleben parat, erinnerte sich unter anderem an einen vermeintlichen "Banküberfall mit Geiselnahme samt schwerbewaffneten Polizisten" und an seinen ersten Arbeitstag, an dem er Hartgeld rollen musste. Sehr Vieles habe sich in den knapp 50 Jahren verändert, die Arbeit habe Spaß gemacht, obwohl es auch manche schwierigen Situationen gegeben habe, die man gemeinsam habe meistern können. Die VR Bank NordRhön sei strukturell neu organisiert und damit fit für die Zukunft gemacht worden. In seinen Dank bezog Eichler alle Weggefährten mit ein, ganz besonders aber sagte er Dank der Familie, die ihm stets den Rücken gestärkt habe. "Mit Respekt und Skepsis gehe ich in meinen neuen Lebensabschnitt". (Bertram Lenz) +++