Nichtigkeit oder gutes Recht?
Park an der Dalbergstraße grenzt Menschen mit Gehbehinderung aus
Fotos: Maria Franco
02.01.2023 / FULDA -
Vom "Unort" zum gepflegten Areal: Direkt an der Dalbergstraße gelegen, lädt ein im September 2020 neugestalteter Park zum Verweilen ein (O|N berichtete). Historische Elemente - wie die Stadtmauer - geben der kleinen Grünanlage ein besonderes Flair. Ein Park für Bürgerinnen und Bürger, doch nicht alle können dessen Potenzial genießen. Der 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda (IGbFD) Hanns-Uwe Theele stellt heraus: "Baulich werden hier zwischenmenschliche Barrieren geschaffen, die vielen auf den ersten Blick gar nicht bewusst sind."
Die Ist-Situation sieht jetzt so aus: Ein hoher Bordstein mit mehr als 15 Zentimetern verhindert den Zugang für genau diese Personengruppe. Von einem geeigneten Weg zum Zielort ganz abgesehen. Theele betont: "Es sollte eigentlich das Normalste der Welt sein, dass wir wie jeder andere auch am Leben teilhaben können. Für Außenstehende scheint es in dem Fall nur eine Kleinigkeit zu sein, wir fühlen uns aber ausgegrenzt. Gleiches gilt natürlich für Menschen mit Sehbehinderungen."
IGbFD fordert Nachbesserung
In der Vergangenheit habe sich die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda bereits mehrfach um das Anliegen gekümmert. "2021 habe ich mich damit an den Beirat der Menschen mit Behinderung in Fulda gewandt. Die Rückmeldung des zuständigen Vorstandsmitgliedes war, dass man sich mit aller Kraft für eine Verbesserung einsetzt, aber bisher nichts erreicht habe." Ein E-Mail-Verkehr Mitte September 2022 mit Stadtbaurat Daniel Schreiner führte ebenfalls ins Leere. Die Forderung der IGbFD: Einen Weg als Zugang und eine nach innen führende natürliche Rampe für Gehbehinderte und Rollstuhl- bzw. Rollatorfahrer zu schaffen. "Es ist für uns Betroffene schwer nachzuvollziehen, warum in solchen Projekten die Barrierefreiheit schlichtweg außer Acht gelassen wird. Bei guter Planung und Umsetzung müssen keine Menschen ausgeschlossen werden - und es entstehen keine unnötigen Kosten für die Nachrüstung. Was wir fordern, ist machbar."Das sagt die Stadt Fulda