Von Python bis Drogenkonsum: Polizeikontrolle auf der Autobahn A 4
Diese Schlange entdeckte die Polizei bei einer Kontrolle am Dienstagabend auf der Autobahn A 4 bei Friedewald
Fotos: René Kunze
15.12.2022 / FRIEDEWALD -Da staunten selbst die Beamten der Autobahnpolizei in der Nacht zum Mittwoch auf der Autobahn A 4. Auf dem Parkplatz Nadelöhr kontrollierten rund 100 Einsatzkräfte die Fahrzeuge. Auf dem Beifahrersitz eines Fahrzeugs entdeckten sie eine Python-Schlange.
Der Besitzer gab an, die Schlange auf einer Baustelle geschenkt bekommen zu haben. Die Schlange trage den Namen Christoph und er sei auf dem Heimweg. Seine Frau wisse noch nichts von dem tierischen Gast.
Während der Mann seine Reise mit der Python fortsetzen konnte, mussten andere Verkehrsteilnehmer ihre Reise unterbrechen. Insgesamt 207 Fahrzeuge und 364 Insassen kontrollierten die Beamten unter der Regie von Jürgen Gleitsmann. Schwerpunkt waren Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr. "Es ist immer wichtig, Kontrollen durchzuführen. Wir haben entsprechende Unfallauswertungen, die belegen, dass Unfälle häufig unter Einfluss von Drogen und Alkohol stattfinden", sagt der Leiter der Autobahnpolizei Bad Hersfeld.
Allein im vergangenen Jahr ereigneten sich rund 250 Unfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss auf den osthessischen Straßen - das ist alle anderthalb Tage ein Unfall, davon mehr als jeder Dritte mit einem Personenschaden. Doch neben der Gefahr von Unfällen, kann das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss auch weitere weitreichende Folgen für die Betroffenen haben: Von Geldbuße, Punkten in Flensburg, dem zeitweisen oder dauerhaften Verlust des Führerscheins, einem drohenden Strafverfahren, bis hin zu Schadensersatzansprüchen oder der Zahlung von Schmerzensgeld - die Konsequenzen sind vielfältig. Sogar der Verlust des eigenen Arbeitsplatzes kann bei einem Fehlverhalten drohen.
Autobahnabschnitt gesperrt
Zu ihrem Einsatzgebiet gehören unter anderem das Hattenbacher- und das Kirchheimer Dreieck und damit die Autobahnen A 4, A 5 und A 7. Rund 90.000 Fahrzeuge sind in diesem Bereich Tag für Tag unterwegs. Bei der großen Kontrollaktion am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch sind rund 100 Einsatzkräfte aus Nord-, Mittel- und Osthessen, der Autobahnpolizei, vom Zoll, dem Bundesamt für Güterkraftverkehr, der Bereitschaftspolizei und die Polizeihubschrauberstaffel vor Ort. Die Autobahnmeisterei Hönebach hatte die A 4 Kirchheim - Eisenach zwischen den Anschlussstellen Friedewald und Wildeck-Hönebach gesperrt und über den Parkplatz geleitet. Dadurch konnten die Beamten den Verkehr besser selektieren.
Insgesamt sieben Straftaten im Bereich von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, waffenrechtlicher Verstoß und Verstoß gegen das Ausländergesetz erfassten die Beamten ebenso wie 17 Verkehrsordnungswidrigkeiten. Mehrere Verkehrsteilnehmer mussten Sicherheitsleistungen bezahlen. Was die Frau zur Schlange gesagt hat, ist dagegen unbekannt.
In den vergangenen Tagen wurden in Osthessen 693 Fahrzeugführende kontrolliert. Bei 15 Personen bestand der Verdacht des Fahrens unter Alkoholeinfluss. Bei weiteren 17 Personen ergab sich der Verdacht, dass diese ein Fahrzeug unter dem Einfluss von Drogen geführt hatten. Die osthessische Polizei werde nach eigenen Angaben in einer entsprechenden Pressemitteilung auch weiterhin einen Schwerpunkt auf Verkehrskontrollen zum Thema "Alkohol und Drogen" in allen drei Landkreisen legen, um somit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. (Hans-Hubertus Braune) +++