Angeklagte nach Peru geflüchtet
Ehemann betäubt und Pulsader mit Teppichmesser aufgeschnitten
Handyfoto: Carla Ihle-Becker
14.12.2022 / FULDA -
Vor dem Landgericht Fulda muss sich ab dem heutigen Mittwoch eine 36-jährige Frau dafür verantworten, dass sie ihrem zuvor betäubten Ex-Ehemann mit einem Teppichmesser eine fünf Zentimeter lange Schnittwunde am Handgelenk zugefügt hat.
Am 13. November 2016 soll die Frau den Entschluss gefasst zu haben, ihren getrennt lebenden Ehemann zu töten, indem sie ihn habe betäuben wollen, um anschließend seinen Suizid vorzutäuschen. In Verwirklichung dieses Tatplanes habe sie in ihrer Wohnung ein Getränk mit Benzodiazepin vermischt und ihrem Ehemann angeboten, der nach Einnahme des Getränks alsbald das Bewusstsein verloren habe.
Pulsader durchtrennt
Die Angeklagte habe ihn sodann mit einem Cuttermesser eine ca. fünf cm lange tiefe Schnittwunde am Handgelenk zugefügt und die Pulsader durchtrennt. Aus ungeklärter Ursache sei ihr Ehemann aber trotz der Betäubung wieder erwacht, woraufhin die Angeklagte den Rettungsdienst verständigt habe, der den Geschädigten ins Klinikum Fulda brachte, wo er außer Lebensgefahr gebracht werden konnte.
Ihr war es aber in der Folge gelungen, sich nach Peru abzusetzen. Das Gericht hatte ihr "den roten Teppich ausgerollt", ihr freies Geleit nach Deutschland zugesichert und ihr sogar eine Bewährungsstrafe im Gegenzug zu einem vollumfänglichen Geständnis zugesichert. Der geschädigte Exmann, der als Nebenkläger auftritt, wollte allerdings 7.500 Euro als Schmerzensgeld von ihr, was sie aber zurückwies, sie habe kein Geld. Nach zwei geplatzten Gerichtsterminen wurde die Angeklagte schließlich per internationalem Haftbefehl in Peru festgenommen und sitzt seither in Frankfurt in Untersuchungshaft.Zwei weitere Verhandlungstage sind in diesem brisanten Fall noch bis Jahresende angesetzt.
OSTHESSEN|NEWS ist vor Ort und berichtet später ausführlich. (ci) +++