Mit Herz und Seele für den Patienten
Felix Pappert ist Pfleger auf der Intensivstation: "Einer der schönsten Berufe"
Fotos: Lea Hohmann
30.01.2023 / FULDA -
Was bewegt einen Menschen seine ganze Kraft jeden Tag in das Wohlergehen anderer Menschen zu investieren? Woher nimmt dieser seine Motivation und ist es möglich auch Zeit für sich zu finden und die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen? Wir haben Felix Pappert in seinem Alltag begleitet und dabei einen Einblick in die einzigartige Arbeit der Intensivmedizin gewonnen.
Ein Gefühl von Sicherheit
Wohl auf keiner anderen Station spielt die Nähe zum Patienten eine so große Rolle wie hier. Der Kontakt und der intensive Austausch haben oberste Priorität. "Für uns macht es keinen Unterschied, ob der Patient wach ist oder schläft. Wir greifen bei unserer Arbeit in seine Intimsphäre ein - daher ist es wichtig, jederzeit mit dem Patienten zu sprechen und ihn daran teilhaben zu lassen, was gerade mit ihm geschieht. Wir kennen den Patienten dann nach den intensiven Wochen der Begleitung meist besser, als er uns selbst. Es ist ein toller Erfolg, die Fortschritte des Patienten mit wahrzunehmen", findet der 26-Jährige. Eine Zeit, die geprägt ist vom intensivem Kontakt zum Patienten selbst, als auch zu seinen Angehörigen. "Man lernt die Patienten in einer solchen Ausnahmesituation auf ganz besondere Art und Weise kennen", weiß der junge Mann aus Großenlüder. "Müssen auf alles vorbereitet sein"
Zu Beginn steht für den leidenschaftlichen Pfleger die Schichtübergabe an. Das Team tauscht sich über den aktuellen Zustand und Bedarf der einzelnen Patienten und das weitere Vorgehen aus. Auch routinemäßige Abläufe wie das Vorbereiten von Medikamenten gehören zum Tagesablauf. Wie der Arbeitstag auf der Intensivstation jedoch abläuft, gleicht meistens einem Blick in die Glaskugel. "Wir müssen auf alles vorbereitet sein und wissen oft nicht, was uns erwartet, so der 26-Jährige, der betont: "Die Sicherheit der Patienten ist aber immer gegeben. Wir werden im Rahmen von regelmäßigen Schulungen weitergebildet, sind so immer auf dem neusten Stand, unterstützen uns gegenseitig und sind für alle Herausforderungen bestens gerüstet", betont Pappert. "Immer wieder Schicksale, die einen beschäftigen"
Doch leider bringt die Arbeit auf der Intensivstation nicht immer nur schöne Erlebnisse mit sich. "Es gibt immer wieder Schicksale, die einen mitnehmen und auch nach der Arbeit beschäftigen. In unserem Team wird ein sicherer Rahmen geschaffen, sodass man sich mit Kollegen über Situationen, die einen belasten, austauschen kann. Das gibt einem bei der Arbeit Halt", so Pappert. Bei bestimmten Gegebenheiten, beispielsweise bei einer besonders schwierigen Lage eines Patienten, finden außerdem Fallbesprechungen statt, bei denen Fragen und Anliegen geklärt werden können. Jede Menge Möglichkeiten, sich weiterzubilden
Nach der Arbeit findet der 26-jährige Ausgleich in seinen Freizeitbeschäftigungen. Auch die Pausen sind für die Pflegekräfte elementar: "Wir tauschen uns über die Freizeit aus, darüber, wo der nächste Urlaub hingeht. In dieser Zeit heißt es abschalten und durchatmen und die Gedanken auf etwas anders zu lenken", erzählt der junge Mann. Ab dem 1. Januar stellt sich Pappert neuen Herausforderungen und startet am Klinikum seine Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger. "Man hat jede Menge Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und ich freue mich schon jetzt auf das, was kommt", so Pappert.