Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stefan Buß: Gott wohnt, wo man ihn einlässt!
Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin
14.12.2022 / FULDA -
Advent heißt Ankunft. Er erinnert uns an das Kommen Gottes in diese Welt. Er kam damals als kleines Kind in der Krippe. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit am Ende der Zeiten. Und Jesus will hier und heute bei jedem Menschen ankommen, geboren werden, Gestalt annehmen. Er will in das Leben von Jedem und Jeder. Auf einem Gemälde von Holman Hunt (britischer Maler, 1827 – 1910) steht Christus mit einer Laterne vor einer verschlossenen Tür. Als man dem Maler vorhielt, er habe das Wichtigste vergessen, nämlich die Klinke, da antwortete er: "Es kann außen keine Klinke geben. Die Tür kann nur von innen, von uns geöffnet werden. ER klopft an. Öffnen müssen wir."
Mir kommt da ein Wort aus der Offenbarung des Johannes in den Sinn: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir." (Offb. 3,20).
Das ist ein ganz und gar adventliches Wort. Es lässt Jesus zu jedem von uns sagen: Ich bin da vor deiner Tür, vor der Tür deines Herzens, vor deinem Innersten. Ich bin da mit meiner ganzen Liebe und meiner großen Sehnsucht nach dir. Ich bin da mit meiner ungeteilten Aufmerksamkeit und meinem liebenden Interesse an dir. Ich will Begegnung mit dir, Gemeinschaft. Ich will bei dir einkehren, mich mit dir verbinden. Ich will bei dir sein und in dir wohnen. Öffne mir die Tür! Lass mich hinein in dein Leben, in deine Ängste und Sorgen, in deine Einsamkeit und Leere, in deine Fragen und Zweifel, in deine Freuden und Betrübnisse!