Sitzung des Kreistags
Forderung nach finanzieller Unterstützung bei Unterbringung von Flüchtlingen
Fotos: Henrik Schmitt
06.12.2022 / FULDA -
Der Fuldaer Kreistag fordert den Bund auf, die Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen stärker finanziell zu unterstützen. Zudem soll der Bund aktiv werden, um die Zahl der Asylsuchenden zu begrenzen. Das beschloss der Kreistag gestern mit den Stimmen von CDU, FDP, CWE und AfD.
"Hoher Regelungsbedarf"
Die CDU-Fraktion setzte einen eigenen Antrag dagegen. "Wir sehen, dass Bund und Land dringend handeln müssen. Es gibt einen hohen Regelungsbedarf. Aber die AfD erweckt den Eindruck, als hätte der Landkreis noch nichts unternommen. Dieser Eindruck ist falsch", erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Hering. Im Antrag der CDU heißt es, der Kreistag schließe sich den dringenden Appellen des Deutschen Landkreistages an die Bundesregierung an. Dabei gehe es um die Unterstützung der Kommunen, insbesondere bei Fragen der Finanzierung sowie zur Begrenzung der steigenden Zahlen von Asylsuchenden und der Verhinderung illegaler Einreisen von Menschen, die bereits in einem anderen EU-Land Zuflucht gefunden haben. Deutschlandweit seien die Kommunen bei der Bereitstellung von Unterkünften für ankommende Flüchtlinge sowie deren Versorgung und Sozialbetreuung an der Grenze der Belastbarkeit, sagte Hering. Die AfD erklärte, sie übernehme die Änderungsvorschläge der CDU. "Die Unterschiede zwischen den Formulierungen von CDU und AfD sind gering. Hätten wir unseren Antrag nicht gestellt, wäre das Thema heute wohl gar nicht auf der Tagesordnung erschienen", sagte AfD-Sprecher Pierre Lamely.
"Bei Flüchtlingsunterbringung kann es nicht so weiter gehen"
Dann schaltete sich der Landrat in die Diskussion ein. "Egal, welcher Partei wir angehören: Wir Landräte in Deutschland sind uns einig. Bei der Flüchtlingsunterbringung kann es nicht so weiter gehen", sagte Woide. "Die Realität ist, dass wir die Menschen, die zu uns kommen, nicht mehr unterbringen können – oder nur noch mit größten Schwierigkeiten." In diesem Jahr seien 4000 Menschen im Landkreis untergekommen – die meisten Ukrainer. "Aber bei den Menschen, die uns jetzt vom Land zugewiesen werden, kommen die allermeisten nicht aus der Ukraine, sondern vor allem aus Ländern wie Iran, Irak, Afghanistan und Syrien sowie aus Nordafrika", erklärte Woide. Im Zusammenhang mit dem heute dem Fuldaer Kreistag von CDU und FDP vorgelegten Resolutionsantrag zum Schutz von Biogasanlagen erklären Thomas Hering und Mario Klotzsche, die Vorsitzenden der Fraktionen von CDU und FDP:
"Es ist mehr als bedauerlich, dass Grüne, SPD und CWE die Behandlung unseres dringlichen Resolutionsantrages abgelehnt haben. Dringliche Anträge müssen mit Zweidrittel-Mehrheit auf die Tagesordnung gesetzt werden. Hintergrund ist, dass der finale Gesetzentwurf zur Strompreisbremse erst am 29. November dem Bundestag und der Öffentlichkeit vorgelegt wurde. Wir konnten somit die normale Antragsfrist nicht halten. Wenn wir den Antrag erst auf der nächsten Kreistagssitzung behandeln, dann sind die Beratungen längst abgeschlossen. Statt die Chance zu nutzen, um für dringend notwendige Anpassungen im Sinne der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region zu werben, lehnen Grüne, SPD und CWE die Beratungen über den Schutz von Biogasanlagen ohne Begründung ab."