"Ich hätte mir eine andere Reaktion erhofft"
Hitzige Debatte um Weihnachtsmarkt: Bürgermeister verteidigt Entscheidung
Fotos: Marius Auth
03.12.2022 / FULDA -
"Es ist nicht so, als sei das völlig aus dem Nichts gekommen", kommentiert Bürgermeister Dag Wehner die aufgewühlte Debatte, die Standbetreiber um ihre Absage zum Weihnachtsmarkt entfacht hatten (OSTHESSEN|NEWS berichtete). Schon im letzten Jahr habe die Stadt die Betreiber auf die Mängel an ihren Ständen hingewiesen.
Und doch betont er: "Beim Weihnachtsmarkt handelt es sich um ein Vergabeverfahren, dem eine Satzung zugrunde liegt". Man habe einen Prozess etabliert, bei dem eine Jury Punkte vergebe und so ein Ranking erstellt. Die besten bekommen dann einen Platz auf dem Weihnachtsmarkt. Von in diesem Jahr etwa 110 Bewerbern, habe man eben nur Platz für rund 80 Stände.
Bei Fehlern in der Vergabe drohen der Stadt Schadenersatzforderungen
Hält sich die Verwaltung nicht an diese Vorgabe, macht man Ausnahmen zugunsten bestimmter Betriebe, kann das schmerzhaft für die städtischen Finanzen werden. 40.000 Euro Schadensersatz musste beispielsweise die Stadt Kassel auf richterlichen Beschluss hin an einen Unternehmer entrichten, dem sie zu Unrecht einen Platz am Weihnachtsmarkt zugunsten eines anderen Standes verweigert hatte.Bürgermeister: Standbetreiber haben trotz Hinweis der Stadt nicht nachgebessert
Metzger Schneider hat jedenfalls bereits angekündigt, altersbedingt im nächsten Jahr auf eine Teilnahme zu verzichten. Anders Zey, der möchte sich auch im nächsten Jahr wieder bewerben. "Wir lieben den Fuldaer Weihnachtsmarkt und sind immer offen, unseren Stand zu optimieren", erklärt er gegenüber O|N. (Moritz Bindewald) +++