Nach über 30 Jahren

Auch Volker Zey ist nicht beim Weihnachtsmarkt dabei: "Da kommt Wehmut auf"

Auch Volker Zey (rechts) darf in diesem Jahr mit seinem beliebten Süßwarenstand nicht mehr am Markt teilnehmen
Archivfotos: O|N/Laura Walter

02.12.2022 / FULDA - Die Stimmung ist getrübt: Nicht nur bei der Fleischerei Schneider (O|N berichtete), sondern auch beim regionalen Schaustellerbetrieb Suermann & Zey. Nach der Berichterstattung über das Ausbleiben der beliebten Erbsensuppe erreichten zahlreiche Anfragen unsere Redaktion. Einer von ihnen: Volker Zey, der über 30 Jahre beim Fuldaer Weihnachtsmarkt mit seinen Süßwaren begeisterte.


Nach der Pandemie stand für ihn und seine Lebensgefährtin das Zurückfinden in den Arbeitsalltag und das Betreiben des Standes mit leckeren Crêpes, Schokofrüchten und Mandeln im Vordergrund. Doch dann der Rückschlag: Auch er darf in diesem Jahr nicht teilnehmen.

"Ich habe seitens der Stadt die Rückmeldung erhalten, dass die Qualität unserer Produkte perfekt wäre, jedoch hätten wir mit unserer Hütte zu viel 'Kirmes-Charakter'. Das war in den Jahren zuvor nie ein Problem, zumal man unsere Beleuchtung auch auf Knopfdruck ändern kann. Zudem haben wir unseren Stand unterhalb der Theke mit Polyester als Stein-Fachwerk verkleidet. Auch das wurde bemängelt", so Zey im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.

Auch wenn Lebensgefährtin Astrid Suermann wie gewohnt mit ihrem Kinderkarussell und einem Dampfnudelstand vertreten ist - die Enttäuschung bei Volker Zey ist groß: "Man hätte uns doch im Voraus darauf hinweisen können, was wir an unserem Stand optimieren können - gerade bei Traditionsunternehmen, die schon so lange dabei sind. Wir sind einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen, doch die Zeit war für uns als Schaustellerbetrieb nicht einfach - schließlich leben wir von diesen Einnahmen. Umso größer war daher die Freude auf den Weihnachtsmarkt in Fulda. Da kommt Wehmut auf", so der Schausteller.

"Warum orientiert man sich nicht an den Wünschen der Kunden?"

Der Stand der Familie war in den vergangenen Jahren bestens besucht. "Wir hatten immer alle Hände voll zu tun. Warum stehen die Wünsche der Kundinnen und Kunden nicht mehr im Vordergrund? Unsere Ware war bei den Fuldaern immer total beliebt", bedauert Zey. Viele haben am Weihnachtsmarkt bereits nachgefragt, wo der traditionelle Stand in diesem Jahr zu finden sei. "Dass wir nicht teilnehmen können, ist für unsere langjährigen Stammkunden nicht nachvollziehbar. Es ist schade, viele bekannte Gesichter in diesem Jahr nicht persönlich an unserem Verkaufsstand antreffen zu dürfen."

Trotz der Enttäuschung möchte sich Zey im nächsten Jahr wieder auf die Teilnahme bewerben. "Wir lieben den Fuldaer Weihnachtsmarkt und sind immer offen, unseren Stand zu optimieren. Jedoch müsste man dafür das Gespräch mit uns suchen. Leider bekommt man die Absage erst dann, wenn man an der Situation nichts mehr ändern kann. Nach so vielen Jahren einfach ausgeschlossen zu werden, ist einfach deprimierend", so der Schausteller abschließend. (Lea Hohmann) +++

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