Allseits beliebt und ganz oben angekommen

Kompliment für Polizeichef Michael Tegethoff: "Der wär nicht der Schlechteste!"

So sehen frischgebackene Polizeipräsidenten aus: Michael Tegethoff bekommt die neuen Schulterklappen von Innenminister Peter Beuth und Landespolizeipräsident Robert Schäfer
Fotos: Carina Jirsch

26.11.2022 / FULDA - "Wenn der morgens ins Büro kommt, erfüllt er es mit seinem Lächeln", sagt eine Mitarbeiterin, um ihren neuen Chef zu charakterisieren. Bei seiner feierlichen Amtseinführung am Freitag wurde wirklich nicht an Lob für den "Neuen" im Polizeipräsidium gespart: Michael Tegethoff ist ganz offensichtlich auf dem Posten angekommen, den er bestens ausfüllen kann und der zu ihm passt.

"Mein Ziel klar verfehlt!"



"Lovely day" intonierte das ausgezeichnete Quartett des hessischen Polizeiorchesters eingangs und traf damit sicher auch die Stimmung der Hauptperson dieses Tages. Michael Tegethoff verriet seinen zahlreichen Gästen, als er vor 38 Jahren bei der Polizei angefangen habe, sei es sein Traum und Ziel gewesen, Dienstgruppenleiter der Polizeistation in Fulda zu werden. "Dieses Ziel habe ich klar verfehlt", fügte er mit Schmunzeln hinzu. Ausdrücklich dankte der frisch gebackene Polizeipräsident seinem "Ziehvater und Freund Günther Voß" und versprach, dafür Sorge zu tragen, dessen sichtbare Erfolge in der Kriminalitätsbekämpfung Osthessens kontinuierlich fortzusetzen. "Wir stellen uns auch gezielt den neuen Herausforderungen, die wie Kinderpornografie, Extremismus, Internetkriminalität und Verbrechen an alten Menschen durch die Globalisierung Zuwachs erfahren haben", sagte der 57-Jährige. Sorgen bereiteten ihm die zunehmende Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Polizei, Rettungskräften und Feuerwehr, der gezielt entgegengetreten werden müsse. Er stehe für eine moderne und transparente Kommunikationskultur auf Augenhöhe, beschrieb er selbst seinen Führungsstil, was sicher zur hohen Akzeptanz Tegethoffs im Präsidium beigetragen hat. "Ich bin gerne Polizist und brenne für diese Aufgabe", schloss er seine Dankesrede. 

Zuvor hatte auch Landrat Bernd Woide die Glückwünsche der kommunalen Familie an den neuen Polizeipräsidenten übermittelt. Er hatte die Lacher auf seiner Seite, als er daran erinnerte, dass nach dem Ausscheiden von dessen Vorgänger Günther Voß immer öfter der Name Tegethoff gefallen sei. "Und der überwiegende Tenor dazu war: Der wär net der Schlechteste!". Das sei in der Rhön schließlich ein großes Kompliment, bekräftigte Woide. Tegethoff sei immerhin der erste hiesige Polizeipräsident, der in Fulda geboren sei. "Es hat den Richtigen getroffen."

"Verdientes Eigengewächs"

Auch Innenminister Peter Beuth war augenscheinlich mit seiner Personalentscheidung für Fulda sehr zufrieden. "Im Polizeipräsidium Osthessen wird die Behördenspitze durch ein verdientes Eigengewächs neu besetzt. Michael Tegethoff hat als stellvertretender Behördenleiter in Ost- wie auch in Nordhessen gezeigt, dass er eine verlässliche Konstante mit modernen Führungsqualitäten ist." Nicht zuletzt habe er mit einer hessenweiten Arbeitsgruppe die Grundbausteine für eine innovative und effiziente Asservatenverwaltung gelegt und damit gezeigt, dass er nicht nur ein Spezialist im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung sei, sondern auch die Themen erkenne und anfasse, die für eine zukunftsfähige und bürgernahe Polizei notwendig seien. Seine Rückkehr ins Polizeipräsidium Osthessen sei somit nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Vergangenes, sondern zeitgleich auch ein Gewinn für die Kolleginnen und Kollegen sowie die Bürgerinnen und Bürger von Osthessen. "Tegethoff ist ein heimatverbundener Osthesse für Osthessen", sagte Beuth. Er sei überzeugt davon, dass er an die verlässliche und gute Arbeit von Günther Voß anknüpfen und die Region noch sicherer machen werde. "Für die Ausübung dieses Spitzenamtes als Polizeipräsident von Osthessen wünsche ich gutes Gelingen und von Herzen alles Gute", so der Innenminister.

Unterstützung des kompletten Teams

Dass die komplette Belegschaft des PP Osthessen voll und ganz hinter ihrem neuen Chef steht, ihn schätzt und tatkräftig unterstützen wird, hatte Personalrat Martin Mohr bekräftigt. Auch die Gewerkschaft der Polizei hatte schon im Vorfeld die Entscheidung für Michael Tegethoff maßgeblich unterstützt. Er habe eindeutig die richtige Befähigung für diesen Posten und das dafür erforderliche Standing, erklärte Jens Mohrherr, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP). 

Das Polizeipräsidium Osthessen mit seinen über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfasst innerhalb seines Zuständigkeitsgebietes die Stadt Fulda sowie die Landkreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Vogelsberg. Es erstreckt sich auf 3.936 km², was circa 20 Prozent der Fläche Hessens bedeutet. Mit einer Aufklärungsquote von 70,6 Prozent und einem Straftataufkommen von 17.315 Fällen erzielte das Polizeipräsidium Osthessen in 2021 – dem Jahr seines 20-jährigen Bestehens - historische Bestwerte. So liegt die osthessische Polizei mit ihrer Aufklärungsquote nicht nur erstmals über der 70er-Marke, sondern im Vergleich aller Polizeipräsidien bereits zum dritten Mal in Folge auf dem Spitzenplatz in Hessen. Mit 3.858 Straftaten pro 100.000 Einwohnern ist die Kriminalitätsbelastung im Präsidiumsbereich auch weiterhin deutlich unter der Zahl des gesamten Bundeslandes Hessen von 5.340 und
Osthessen somit eine der sichersten Regionen in Hessen. (ci/pm)+++

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